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Der heute in der Jagiellonischen Bibliothek in Krakau verwahrten Nachlass Alexander von Humboldt zeigt, wie sich die Nachlassgeschichte von Handschriftensammlungen bedingend auf ihren Wert als historische Quelle auswirkt. Sie bestimmt maßgeblich mit, wie weitreichend die Schlussfolgerungen sein können, die Historiker*innen und Literaturwissenschaftler*innen aus diesen Quellen ziehen können. Der Beitrag erörtert daneben, inwiefern die kriegsbedingte Verlagerung dieses ‚Nachlassteils‘ zusammen mit den sogenannten Berlinka für die gegenwärtigen polnisch-deutschen kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen fruchtbar gemacht werden könnten, indem, jenseits der Diskussion von Restitutionsfragen die Nachlässe als ein gemeinsames europäisches Kulturerbe verstanden werden, das der Wissenschaft und Öffentlichkeit mehr als 100 Jahre, nachdem sie in öffentliche Institutionen gelangten, zugänglich gemacht werden sollte.