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Tausende von Drucken und Handschriften wurden im Zweiten Weltkrieg aus dem Gebiet des heutigen Freistaats Sachsen in die Gebiete jenseits der Oder und Neiße verbracht. Dort wurden sie nach 1945 durch polnische Einrichtungen gesichert und inventarisiert. Für die deutsche Forschung Jahrzehnte nur schwer zugänglich, bietet die Digitalisierung und freie Zugänglichkeit neue Möglichkeiten der wissenschaftlichen Nutzung. Diese kriegsbedingt verlagerten Werke, um die Jahrzehnte ein politischer Streit währte, der bis heute nicht beigelegt ist, stehen aus deutscher Sicht weiterhin im Eigentum der Einrichtungen, wo sie bis vor 1945 aufbewahrt wurden, während polnische und russische Institutionen das Eigentum für sich reklamieren. Die Digitalisierung der kriegsbedingt verlagerten Werke ermöglicht die freie Zugänglichkeit, ohne die Rechtsaspekte zu thematisieren. Die digitale Bereitstellung verändert jedoch auch die Sicht und die Bedeutung des Originals, deren endgültige Konsequenz noch nicht abzusehen ist.