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Der Artikel untersucht, wie Paulus’ „Ort“ in Korinth zur Zeit der Abfassung des Römerbriefes dazu beitrug, die Heiden- und Israelmission theologisch so zu integrieren, dass sie das Heil für ganz Israel, womöglich in der leiblichen Auferstehung Israels, beinhaltet. Methodisch wird dazu Robert David Sacks Schema zum „geographischen Bewusstsein“ (Homo Geographicus) angewandt, welches die Potenz und die Prozesse der im Ort auffindbaren Elemente und Kräfte bewusst macht. Exegetisch werden die wichtigsten Elemente in der Situation des Paulus nach dem Korintherkonflikt identifiziert, die eine Umgestaltung der in Rom gängigen jüdischen, aber im Fall von Röm 11 auch heidnisch-christlichen Einstellungen ermöglichen. Möglicherweise bedeutet das, dass Paulus erst nach dem gelösten Korintherkonflikt sehen kann, wie seine erfolgreiche „Heidenmission“ eine Weltmission aller Völker inklusive „ganz“ Israels beinhaltet. Schließlich wird an Röm 11 gezeigt, dass Paulus seine „Heidenmission“ nicht nur als eine Mission der zehn verlorenen Stämme Israels ansah, sondern dass dieses „Mysterion“ eine leibliche Auferstehung ganz Israels beinhaltet, was im Grunde schon immer auch Paulus’ eigene, pharisäisch geprägte Erwartung war.