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In ihrer „Raumsoziologie“ plädiert Martina Löw dafür, auch den menschlichen Körper als wichtige Dimension zwischenmenschlicher Interaktion wahrzunehmen. Diesem Ansatz folgend lassen sich die „Körperräume“ des 2. Korintherbriefs einer differenzierten Analyse unterziehen. Insbesondere fällt auf, dass Paulus in 2 Kor 6,11–13 betont, er habe sein Herz der Gemeinde zugewandt, und auf dieser Basis nun die Gemeinde auffordert, ihre inneren Organe ihm gegenüber zu weiten. Dieses Zusammenspiel von Herz und Organen lässt sich plausibel in den antiken Diskurs um den Sitz der Seele im Körper einzeichnen. Die Würdigung paulinischer Körperräume erlaubt einen genauen Einblick in die Art und Weise, wie Paulus an dieser Stelle innerhalb der Briefkommunikation körperliche Interaktion gestaltet.