Der Glanz der Schönheit und das Liebesbegehren: Zum großen Mythos in Platons Phaidros

In: Perspektiven der Philosophie
Author:
Damir Barbarić
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Zusammenfassung

Die vorliegende Interpretation des großen Mythos vom jenseitigen Seelenschicksal im Phaidros geht von der Annahme aus, dass dessen Verständnis von der zureichenden Klärung des im Dialog zentralen Bewegungsbegriffs abhängt. Zunächst wird gefragt, was es heißt, dass das Eigentümliche der Schönheit darin bestehe, zum Unterschied von anderen Ideen nicht nur am überhimmlischen Ort, sondern auch im sinnlichen Bereich ebenso zu glänzen und das heftige erotische Verlangen nach sich hervorzurufen. Als das Wesentliche dieses Verlangens wird die Bewegung des aufsteigenden Leicht-Machens, das heißt der befreienden Ablösung von der erdgebundenen Schwere nachgewiesen. Im Gleichnis der Seele als eines Gespanns mit einem Lenker und zwei Pferden scheint das Geheimnis der Seelenfreiheit angedeutet zu sein, die darin bestehe, dass das schlechte, durch selbstische Begierde getriebene Pferd danach trachten kann, das Schöne überheblich zu überfallen und es zum Gegenstand seiner Habgier zu machen, womit es seiner nicht zu betastenden Reinheit und Würde beraubt bliebe. Geschieht dies, bricht das lebendige Band, durch welches der ganze Kosmos einheitlich gehalten wird, und das im jenseitigen Gefilde der Unverborgenheit waltende wahre Seiende verfällt dem Vergessen und der Verborgenheit.

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