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Der Aufsatz schließt an den Ansatz der Metaphorologie an, die Hans Blumenberg als „Theorie der Unbegrifflichkeit“ entwickelte. Anders als bei Blumenberg, wird hier aber eine sich wechselseitig erhellende Verbindung von Begriff und Metapher, Metaphysik und Metaphorologie expliziert. Von ihr aus erschließt sich das Lichtsinnbild, das in spekulativer Philosophie der gnoseologische und ontologische Ermöglichungs- und Zielpunkt von Erkenntnis ist und in dem mit begrifflichen Mitteln über den Begriff hinausgegangen werden kann. An drei Paradigmen wird je spezifisch die Verbindung von Präsenz und Erhellung einerseits, opaker Verborgenheit andrerseits gezeigt: Zunächst geschieht dies im Blick auf Heideggers Verflechtung von Lethe und Aletheia (2), die prima facie eine Umkehrung des platonischen Lichtsinnbildes im Sonnengleichnis zu sein scheint (3). Doch bei näherer Betrachtung denkt auch Platon mit dem höchsten Urwissen einen prekären Status mit: Das Licht blendet, seine Existenz ist nur „Hoffnung“. Fichtes Wissenschaftslehre von 1804 (4) führt an der Bruchstelle zwischen Transzendentalphilosophie und absoluter Metaphysik das Licht an dem Punkt ein, an dem über die „Grenzen der Begriffsvernichtung“ hinausgezielt wird. Bei aller Differenz zeigt sich an allen drei Paradigmen die Verbindung von Wissen und Nicht-Wissen am Letztpunkt metaphysischer Begründung.