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Im Ausgang von der im titelgebenden Musil-Zitat insinuierten Überblendung von Ästhetik und Ethik sondiert der Aufsatz eine bemerkenswerte Affinität zwischen der literarästhetischen Position des zum Philosophen promovierten österreichischen Schriftstellers Robert Musil (1882–1942), dem zufolge die Kunst im Allgemeinen und die Literatur im Besonderen die Möglichkeit biete, „den Empirismus mit strenger Aprioristik zu vereinen“, auf der einen Seite und auf der anderen Seite der Lehre des französischen Phänomenologen und Ästhetikers Mikel Dufrenne (1910–1995) vom affektiven Apriori, die – in implizitem Kontrast zu ihrem vergleichsweise breiter rezipierten Nachleben im transzendentalen Empirismus Gilles Deleuze’ (1925–1995) – zudem im Spiegel ihrer frühen Würdigung durch Paul Ricœur (1913–2005) und Emmanuel Levinas (1906–1995) profiliert wird. Er leistet somit einen Beitrag dazu, das Denken Musils als philosophischen Ansatz sui generis zu etablieren und zunehmend nicht nur dessen literarisches Werk mit philosophischem Blick, sondern auch umgekehrt andere philosophische Werke mit an Musils Schriften geschulten Augen zu lesen.