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Die Histoire comique de Francion (1623–1633) zählt zu den Jugendwerken von Charles Sorel. Sie verfolgt ein verwegenes Anliegen: Die Menschen sollen lernen, wie Götter zu leben. Hierzu wird im Werk ein philosophisch-libertinistisches Konzept entfaltet, das sich um ein skeptisches Individuum dreht. In epikureischer Tradition bestimmt das Thema der Lust den Inhalt des Romans. Damit wird der Protagonist Francion zum Vertreter einer bestimmten ars vivendi.
Der Traumbericht des Francion stellt zum einen diese ars vivendi dar. Zum anderen referiert er auf die Philosophie des Giordano Bruno, greift so intellektuelle Debatten seiner Zeit auf und positioniert sich im Gewande der Burleske als Produkt häretischen Freidenkertums. Die pikareske Erzählweise wird ergänzt um eine alchemistische, die zugleich alles und nichts offenbart: Die getätigten Andeutungen verstehen bloß die Eingeweihten. Die Auseinandersetzung mit den Themen von Geburt und Tod zeigen dies besonders an, führen sie doch zum Kern mystischer und philosophischer Lehren.