Die Begeisterung des Augustin – Subjektkonstitution und Christentum

In: Perspektiven der Philosophie
Author:
Thorsten Lerchner
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Zusammenfassung

In der Forschung zum Kirchenvater Aurelius Augustinus (354–430) gehen die wenigsten Beiträge der einfachen Frage nach, weswegen er überhaupt zum Christentum findet. Das erstaunt, weil seine Bekehrung alles andere als selbstverständlich ist: Die christliche Religion muss für den klassisch gebildeten Augustinus etwas Besonderes an sich haben – etwas, das weder heidnische Götter noch neuplatonische Lehren bieten. Die Spätantike ist eine Zeit der Krise und Verwirrung. Den Menschen begegnen neue Herausforderungen an ihr Selbst- und Weltverständnis, insbesondere die bange Ahnung einer existenziellen Obdachlosigkeit. Hier hat das Christentum in Augustins Augen einen entscheidenden Vorteil: Der fleischgewordene Gott macht das Metaphysische menschlich und den philosophischen Trost persönlich. Beim augustinischen Menschen handelt es sich um ein Beziehungswesen, dessen Partner nicht von dieser Welt ist. Die Bekenntnisse, Augustins berühmte Autobiografie, legen im Rückgriff auf moderne Modelle der menschlichen Persönlichkeitsentwicklung eine neue christliche Anthropologie frei, die eine revolutionäre Veränderung im Subjektverständnis auslöst: Unverwechselbares Individuum zu sein im Verhältnis zur Transzendenz – das ist es, was Augustinus zum Christentum zieht.

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