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SIEGFRIEDS MÖRDER

In: Daphnis
Author:
Tilo Renz
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Das Nibelungenlied schildert nicht nur die Eskalation der Gewalt, sondern auch Mechanismen zu ihrer Reglementierung. Ein Verfahren der Formalisierung von Waffengängen ist die öffentliche Feststellung des Schuldigen an Siegfrieds Tod, die Kriemhilds Rache voraus geht. Wiederholt wird im Verlauf der Handlung die Frage nach Siegfrieds Mörder gestellt. Zahlreiche Rekurse auf das Mordgeschehen machen unterschiedliche Figuren verantwortlich (neben Hagen insbesondere Gunther) und implizieren Konzepte von Täterschaft und Schuld. Die Variation erweist sich als literarischer Darstellungsmodus des Problems, als Voraussetzung von Rache einen Schuldigen feststellen zu müssen. In der Frage, ob und wie eine Tat auf einen einzelnen Täter zurückgeführt werden kann, korrespondiert das Nibelungenlied mit zeitgenössischen juristischen Texten, insbesondere mit den Landfrieden. Der Aufsatz beschreibt die Poetik der Bestimmung von Schuld im Nibelungenlied und zeigt Entsprechungen in normativen Rechtstexten auf.

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