Untersucht werden Lobschriften an die Brandenburg-Preußischen Minister Eberhard von Danckelmann und Johann Kasimir Kolbe von Wartenberg, die der Berliner ‘Hofpoet’ Johann von Besser zwischen 1694 und 1704 verfasste. Eine prosopographische Skizze beleuchtet zunächst die Beförderungspolitik am Hof Friedrichs III./I. An Bessers Panegyrik lässt sich sodann erstens zeigen, wie er seine Gönner durch allusive Bezugnahme auf literarische Traditionen als idealtypische ‘Hofmänner’ stilisiert. Zweitens entwirft er eine meritokratische Adelstheorie und stellt die Qualitäten der beiden Minister als grundsätzlich erlernbar dar. Durch diese ‘doppelte Profilierungsstrategie’ versucht Besser den raschen politischen Aufstieg Danckelmanns und Wartenbergs zu rechtfertigen.