The night plays an important role in Sibylla Schwarz’ self-presentation as a female poet. On the one hand, she expresses her poetic skills by using the night as a literary motif which she combines with metaphors of farewell and death. On the other hand, she presents the night as the time and place of the creation of her poetry, thereby marking it as a secondary activity accepted within the gender discourse of early modern culture. Schwarz’ use of the motif of the night vividly illustrates the interplay of convention, strategy and lifeworld reference that is characteristic of her poetry.
Im Zuge ihrer Selbstinszenierung als Dichterin macht sich Sibylla Schwarz die Nacht zunutze. Zum einen setzt sie die Nacht als literarisches Motiv ein, über dessen Gestaltung und Kombination mit Abschieds- und Todesmetaphorik sie ihr dichterisches Können zum Ausdruck bringt. Zum anderen inszeniert sie die Nacht als Zeitpunkt bzw. Ort der Entstehung ihrer Dichtung und markiert diese dadurch als eine innerhalb des frühneuzeitlichen Geschlechterdiskurses akzeptierte Nebentätigkeit. Anhand von Schwarz’ Nachtmotivik lässt sich das für ihre Lyrik charakteristische Zusammenspiel aus Konvention, Strategie und lebensweltlichem Bezug anschaulich nachvollziehen.
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Schwarz, Sibylla. Werke, Briefe, Dokumente. Kritische Ausg. Hrsg. von Michael Gratz. Bd. 2: Heroische Stücke, Erzählende Dichtung, Drama, Paratexte und Dokumente. Anhang mit Nachwort und Registern (Leipzig: Reinecke & Voß, 2023).
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The night plays an important role in Sibylla Schwarz’ self-presentation as a female poet. On the one hand, she expresses her poetic skills by using the night as a literary motif which she combines with metaphors of farewell and death. On the other hand, she presents the night as the time and place of the creation of her poetry, thereby marking it as a secondary activity accepted within the gender discourse of early modern culture. Schwarz’ use of the motif of the night vividly illustrates the interplay of convention, strategy and lifeworld reference that is characteristic of her poetry.
Im Zuge ihrer Selbstinszenierung als Dichterin macht sich Sibylla Schwarz die Nacht zunutze. Zum einen setzt sie die Nacht als literarisches Motiv ein, über dessen Gestaltung und Kombination mit Abschieds- und Todesmetaphorik sie ihr dichterisches Können zum Ausdruck bringt. Zum anderen inszeniert sie die Nacht als Zeitpunkt bzw. Ort der Entstehung ihrer Dichtung und markiert diese dadurch als eine innerhalb des frühneuzeitlichen Geschlechterdiskurses akzeptierte Nebentätigkeit. Anhand von Schwarz’ Nachtmotivik lässt sich das für ihre Lyrik charakteristische Zusammenspiel aus Konvention, Strategie und lebensweltlichem Bezug anschaulich nachvollziehen.
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