Die Arbeit zielt darauf ab, die Medizin in ihrem gegenwärtigen Veränderungsprozess kritisch zu beleuchten. Es werden drei markante Umbrüche der modernen Medizin herausgearbeitet und einer ethisch-anthropologischen Kritik unterzogen. Die Umbrüche betreffen die Entgrenzung der Ansprüche an die Medizin im Kontext einer Ideologie des mangellosen Lebens, die Loslösung der Medizin vom normativen Gehalt der ärztlichen Hilfe zur ideologieanfälligen Dienstleistung auf Wunsch und schließlich die zunehmende Implementierung ökonomischer Denk- und Wertmuster in die Medizin hinein. Hierbei zeigt sich, dass gerade die Allianz dieser drei Umbrüche die Gefahr in sich birgt, dass die Medizin sich allein an den Kundenwünschen und den ökonomischen Selbstgesetzlichkeiten orientieren könnte und hierbei ihre ureigene Identität als Institution der Hilfe dadurch überlagern lassen könnte. Es wird dafür plädiert, die Medizin ethisch und anthropologisch neu am Leitbild des Menschen als grundsätzlich vulnerables und angewiesenes Wesen zu orientieren, woraus sich die nicht hintergehbare Verpflichtung der Medizin ableitet, die soziale und karitative Dimension ihres Tuns aufrechtzuerhalten und diese nicht dem Kriterium der Marktfähigkeit unterzuordnen.
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Die Arbeit zielt darauf ab, die Medizin in ihrem gegenwärtigen Veränderungsprozess kritisch zu beleuchten. Es werden drei markante Umbrüche der modernen Medizin herausgearbeitet und einer ethisch-anthropologischen Kritik unterzogen. Die Umbrüche betreffen die Entgrenzung der Ansprüche an die Medizin im Kontext einer Ideologie des mangellosen Lebens, die Loslösung der Medizin vom normativen Gehalt der ärztlichen Hilfe zur ideologieanfälligen Dienstleistung auf Wunsch und schließlich die zunehmende Implementierung ökonomischer Denk- und Wertmuster in die Medizin hinein. Hierbei zeigt sich, dass gerade die Allianz dieser drei Umbrüche die Gefahr in sich birgt, dass die Medizin sich allein an den Kundenwünschen und den ökonomischen Selbstgesetzlichkeiten orientieren könnte und hierbei ihre ureigene Identität als Institution der Hilfe dadurch überlagern lassen könnte. Es wird dafür plädiert, die Medizin ethisch und anthropologisch neu am Leitbild des Menschen als grundsätzlich vulnerables und angewiesenes Wesen zu orientieren, woraus sich die nicht hintergehbare Verpflichtung der Medizin ableitet, die soziale und karitative Dimension ihres Tuns aufrechtzuerhalten und diese nicht dem Kriterium der Marktfähigkeit unterzuordnen.
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