Dass Aufklärung nötig sei, hört man derzeit häufig in öffentlichen Debatten. Die innovativen Konzepte und Praktiken des 18. Jahrhunderts gelten weiterhin und sogar wieder verstärkt als Grundlagen der westlichen Moderne und ihrer Versprechen von Freiheit und Humanität. Freilich entwickelten die Aufklärer durchaus divergierende Vorstellungen von den Fähigkeiten und Aufgaben des Menschen, von Religion und Vernunft, von Literatur, Kunst und Wissen¬schaft, von Staat, Gesellschaft und Bürgerlichkeit. Ihre Entwürfe und Kontroversen als Laboratorium zu begreifen heißt, sie auf ihre bis heute wirksamen Potenziale zu befragen. Genau das ist das Anliegen dieser Reihe. Sie vermittelt den historischen Bezug auf das 18. Jahrhundert mit der Gegenwart – in der Absicht, Impulse der Aufklärung zwischen ihrer klassischen Epoche und heutigen Debatten produktiv zu machen. Fachlich soll sie den Dialog zwischen der Literaturwissenschaft und den anderen Geistes- und Sozialwissenschaften fördern. Die historische wie jede Aufklärung möchte sie als in sich spannungsvolles und deshalb anhaltend aktuelles Unternehmen profilieren.