The author presents a comprehensive historical examination of the early Christian graeco-latin translations of the biblical 'apocrypha' and 'pseudepigrapha'. The analysis of the translation techniques employed yields a distinction between 'literal' and 'adaptive' translations on the hand and translations associated with the textual tradition of the bible and those not associated with it. Whereas the former can be distinguished by the respective handling of textual macrostructures, the latter 'biblical' translations were subject to constant revision according to their original and thus always display a number of different versions.
Als erster Schritt hin zu einer Geschichte der christlichen Übersetzungsliteratur werden hier die lateinischen Übersetzungen griechisch erhaltener „Apokryphen“ und „Pseudepigraphen“ erstmals umfassend historisch einzuordnen versucht und einer übersetzungstechnischen Analyse unterzogen. Obwohl keine dieser Übersetzungen wirklich sklavisch wörtlich vorgeht, ergibt sich dabei doch ein relativ deutlicher Unterschied zwischen ‚wörtlichen‘ und ‚literarischen‘ Übersetzungen einerseits und mit der biblischen Überlieferung assoziierten und nicht damit assoziierten andererseits: Lassen sich die ersteren beiden primär anhand ihres Umgangs mit textlichen Makrostrukturen auseinanderhalten, zeichnet sich die biblische Überlieferung durch ständig neue Rückbindung einer Übersetzung an ihr Original in Form unterschiedlicher Revisionen aus.
Benjamin Gleede, PD Dr. theol. (1977), Universität Zürich, ist dort Privatdozent und wissenschaftlicher Angestellter. Seine Publikationen betreffen unterschiedliche patristische Themen, unter anderem
The Development of the Term ἐνυπόστατος from Origen to John of Damascus (Brill, 2012).
Benjamin Gleede, PD Dr. theol. (1977), University of Zurich, is research fellow at the University of Zurich. He has published monographs, editions and many articles on patristic topics, including
The Development of the Term ἐνυπόστατος from Origen to John of Damascus (Brill, 2012).
Inhalt
Einführung
1 Der Ursprung christlichen Übersetzens
1.1 Die „Vetus latina“
1.2 Ausgaben und Prologe
2 Die parabiblische Literatur zum AT
2.1 Das vierte bis sechste Buch Esra
2.2 Das Henochbuch
2.3 Die Ascensio Jesajae
2.4 Die Assumptio Mosis
2.5 Das Jubiläenbuch
2.6 Die Vita Adae
2.7 Der Liber antiquitatum biblicarum
2.8 Jannes und Jambres
2.9 Die Vitae prophetarum
2.10 Elialiteratur und Ps-Titusbrief
2.11 Die Passio Maccabaeorum
3 Die parabiblische Literatur zum NT
3.1 Das Protoevangelium Jacobi
3.2 Die Kindheitserzählungen des Thomas
3.3 Die Pilatustradition
3.4 Die Bartholomaeusfragen
3.5 Die Petrus- und Paulusakten
3.6 Die Andreasakten
3.7 Die Johannesakten
3.8 Die Thomasakten
3.9 Die Revelatio Pauli
4 Die Apostolischen Väter
4.1 Didache und Doctrina apostolorum
4.2 Der erste Clemensbrief
4.3 Der Barnabasbrief
4.4 Der Polykarpbrief
4.5 Das Polykarpmartyrium
4.5.1 Die literarische Übersetzung
4.5.2 Die wörtliche Übersetzung
4.6 Der Hirte des Hermas
4.7 Das antiochenische Ignatiusmartyrium
4.8 Die Langrezension der Ignatiusbriefe
Zusammenfassung
Appendix 1: Passio Polycarpi (Arch. S. Pietro in Vat. A 2 fol. 215v–218v)
Appendix 2: Zur handschriftlichen Überlieferung des lateinischenPolykarpbriefs
All interested in New Testament, especially Apocrypha, Patristics, hagiography and the phenomenology of translation in antiquity.