Das Imaginäre der Geburt

Praktiken, Narrationen und Bilder

Nach einer langen Geburtsvergessenheit kündigt sich eine Wiederkehr der Geburt in den Kultur- und Sozialwissenschaften an, die durch gravierende Veränderungen im kollektiven und individuellen Imaginären und durch Umbrüche in den Praktiken, Erzählungen und Bildern der Geburt bestimmt wird. Die Geburt gewinnt eine neue Sichtbarkeit in den Medien und in der Öffentlichkeit, zu der auch das medizinische System mit seinen Techniken der Sichtbarmachung des Unsichtbaren beiträgt. Einerseits verstärkt die Professionalisierung der Geburtshilfe die Angst vor der mit der Geburt verbundenen Ungewissheit; andererseits trägt sie zur Erhöhung der Sicherheit von Mutter und Kind bei. Wurde die Geburt von Nachkommen als Ausdruck weiblicher Potenz und Kompetenz begriffen und lange an Eheschließung und Familie gebunden, so vollzieht sich gegenwärtig eine Pluralisierung und Individualisierung der Geburt und der familiären Lebensformen mit der Entstehung neuer konfliktreicher Arbeits-, Lebens-, Gender- und Beziehungsformen.

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Geburt von Kindern Versus Geistige Geburt
Eine kulturgeschichtliche Konfiguration und ihre phänomenologischen Hintergründe
Pages: 19–33
Was Geschichten und Geburten Gemeinsam Haben
Warum das biblische Hebräisch das Wort für Geschichten „Toledot“ aus der Wurzel von „Laledet“ (Gebären) bildet
Pages: 34–44
Geburt als Ereignis und Fiktion
Sternes Tristram Shandy
Pages: 57–73
Geburt als Metapher und Ereignis
Transformationen von Mutter-Tochter-Beziehungen
Pages: 74–85
Zur Welt Kommen
Rituale und Ritualisierung der Geburt
Pages: 105–121
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