Das Wissen der Literatur

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Literatur weiß etwas – und zwar nicht nur mehr oder weniger Diffuses, sondern durchaus Konkretes, zum Beispiel über Krankheiten, über ökonomische Zusammenhänge oder über Logiken der Rechtsfindung. Gerade in einer Kultur, die sich selbst als Wissens- und Informationsgesellschaft beschreibt, wird deutlich, wie heikel es um die Unterscheidung von „hartem“ (=naturwissenschaftlich-technischem) und „weichem“ (=geisteswissenschaftlich-literaturbasiertem) Wissen steht. Schöne Literatur hat einen binären Leitcode, der sich entschieden von dem der Wissenschaften abgrenzt. Er lautet nicht wahr / falsch, sondern stimmig / nicht-stimmig. Soll heißen: gerade weil die epistemische Grundorientierung von Literatur eine andere ist als die der Wissenschaften, kann Literatur erfolgreich ein Spiel spielen, das da heißt: Ich seh etwas, was du nicht siehst.

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Vorwort
Pages: 7–14
Warum lügen und was wissen die Dichter?
Plädoyer für eine problem- und themenzentrierte Literaturwissenschaft
Pages: 15–42
Ver-Dichtungen
Metaphern sagen es dichter
Pages: 43–50
Die Kunst des Lebens und das Leben der Kunst
Überlegungen zu Schillers Konzeption einer ästhetischen Erziehung des Menschen
Pages: 51–64
Zu Gericht sitzen
Wilhelm Raabes abgründige Prosa
Pages: 98–111
Epochen-Krankheiten
Das pathognostische Wissen der Literatur
Pages: 113–130
Sinnende Zeit
Herder, Hofmannsthal, Gernhardt: Drei Stadien poetischer Zeiterfahrung
Pages: 131–139
Willkomm und Abschied
„Es“ und „doch“: Noch eine Interpretation von Goethes Gedicht
Pages: 148–153
Neuzeitliche Kommunikationsprobleme
Auf ein glückliches Wort hoffen – Kommunikative Irritationen in Goethes Tasso
Pages: 154–157
Freundschaft und Liebe
Zwei Liebende, drei Freunde
Pages: 158–168
Schlafen
Unerhörte Verse: Goethes Nachtgesang und Storms Hyazinthen
Pages: 169–172
„DEN Menschen“
Etcetera-Typen: Der Mensch im Lichte der Literatur-Wissenschaft
Pages: 173–182
Die Erfahrung des Fremden und die fremde Erfahrung
Eine Interpretation von Wilhelm Müllers und Franz Schuberts Winterreise
Pages: 195–216
Paradoxien der Neuzeit
Romantische Dialektik
Pages: 217–234
Nachweise
Pages: 235–236
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