Deutsch-Polnische Erinnerungsorte

Band 3: Parallelen

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130 Autoren, neun Bände in zwei Sprachen: Der Band Parallelen ist die erste Veröffentlichung im Rahmen des größten gemeinsamen deutsch-polnischen Projekts im Bereich der Geisteswissenschaften. Die Herausgeber und Autoren der Deutsch-Polnischen Erinnerungsorte/Polsko-niemieckie miejsca pamieci werfen einen neuen Blick auf die nachbarschaftliche Beziehungsgeschichte beider Länder. Erinnerungsorte sind keine topographischen Orte, sondern historische Bezugspunkte der kulturellen Identität einer Gesellschaft. Dies können Personen, Ereignis se oder historische Phänomene sein. Der hier erstmals angewandte bilaterale Ansatz der Erinnerungsforschung hinterfragt nationale Vorstellungen und entwickelt neue vergleichende Perspektiven. Die zahlreichen Überschneidungen zwischen der deutschen und der polnischen Geschichte ließen viele Orte in Mitteleuropa zu gemeinsamen Erinnerungsorten werden. Auch wenn die Erinnerungen meistens nicht identisch sind, geben sie Anlass zu intensiven Dialogen, die Menschen über alle politischen Grenzen hinweg mit einander verbinden. […] Das Projekt des Zentrums für Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin verdient hohe Anerkennung. Es ist ein herausragendes interdisziplinäres Forschungsvorhaben in den europäischen Geisteswissenschaften. Man wünscht ihm viele Leser. Prof. Dr. Rudolf von Thadden Alle Bände der Deutsch-Polnischen Erinnerungsorte orientieren sich an Max Webers universaler Definition von Kultur: »Kultur ist ein vom Standpunkt des Menschen aus mit Sinn und Bedeutung bedachter endlicher Ausschnitt aus der sinnlosen Unendlichkeit des Weltgeschehens«. Genauso verhält es sich mit der vorliegenden Publikation. Sie verfolgt und analysiert die Mechanismen der Transformation vergangener politischer Ereignisse, der Biographien historischer Personen sowie kultureller Phänomene in Erinnerungsorte, d.h. in Sinne und Zeichen, die von den beiden nationalen Kulturen angewendet wurden. Prof. Dr. Hubert Orlowski

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Altes Reich und Rzeczpospolita (Polnisch-Litauische Adelsrepublik)
Hymne auf die Vielfalt und Geschichte eines Niedergangs
Pages: 21–36
Kresy und Deutscher Osten
Vom Glauben an die historische Mission – oder Wo liegt Arkadien?
Pages: 37–70
Rhein und Weichsel
Erfundene Flüsse oder Die Verkörperung des »Nationalgeistes«
Pages: 71–93
Mitteleuropa und Intermarium
Mythisches Reich und Alptraum der Geschichte – im Griff der »Großen Politik«
Pages: 94–107
Schlacht Im Teutoburger Wald und Schlacht Bei Cedynia
Schlachten als nationale Gründungsmythen
Pages: 108–127
Heiliger Bonifatius und Heiliger Adalbert
Vom Märtyrertod zum Symbol der europäischen Einigung
Pages: 128–146
Dreissigjähriger Krieg und Potop
Heldentum und »barbarische Wildheit«. Existentielle Kriegserfahrungen im 17. Jahrhundert
Pages: 147–165
Wallenstein und Radziwiłł
Visionäre und Verräter
Pages: 166–181
Prinz Eugen und Jan III. Sobieski
Der Ruhm des Siegers. Um den Vorrang im nationalen und europäischen Heldenpantheon
Pages: 182–202
Targowica und Dolchstoss
Verrat auf Vorrat
Pages: 203–216
Johann Wolfgang Von Goethe und Adam Mickiewicz
Poetische Gesetzgeber des kulturellen Kanons
Pages: 217–244
Ludwig Van Beethoven und Frédéric Chopin
Vom universalen und nationalen Anspruch der Musik
Pages: 245–263
Nationalhymnen
Gesang mit nationaler Note – oder Woran erinnern Hymnen
Pages: 264–286
Paulskirchenverfassung Von 1848 / 1849 und Verfassung Vom 3. Mai 1791
Finis coronat opus? Gescheiterte Verfassungen, die die Zukunft gestalteten
Pages: 287–310
Gustav Freytag und Henryk Sienkiewicz
Die (Ohn)Macht des literarischen Kanons
Pages: 311–336
KKK (Kinder, Küche, Kirche) und Mutter Polin
An- und abwesend. Weiblichkeitsmodelle in der deutschen und polnischen Kultur
Pages: 337–359
Versailles und Jalta und Potsdam
Wie Deutsch-Polnisches zu Weltgeschichte wurde
Pages: 360–380
Stasi und Ubecja
Die Wächter des Systems vor dem Gericht der Geschichte
Pages: 381–395
Das Wunder Von Bern 1954 und Wembley 1973
Ein Spiel schreibt Nationalgeschichte
Pages: 415–429
Käfer und Maluch und Trabi
Die motorisierte Sehnsucht: Freiheit, Konsum und die »guten alten Zeiten«
Pages: 430–451
Lolek und Bolek und Sandmännchen
Süße Kindheitserinnerungen
Pages: 452–464
Hans Henning Hahn, geb. 1947, ist Professor für Moderne Osteuropäische Geschichte mit dem Schwerpunkt Polen an der Universität Oldenburg. Er ist ein international ausgewiesener Kenner der polnischen Geschichte.
Robert Traba, geb. 1958, ist Professor am Institut für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften; seit 2006 Direktor des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Forschungsschwerpunkte: deutsch-polnische Beziehungsgeschichte und Kulturgeschichte Ostmitteleuropas.
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