Wehrwissenschaften - Eine Ideengeschichte des Krieges im 20. Jahrhundert.
Mit der Erfahrung des Ersten Weltkrieges wurde das Verhältnis von Krieg, Militär und ziviler Gesellschaft neu verhandelt. Das Deutungsmuster des »totalen Krieges« und die spezifischen Zeitumstände lieferten den Nährboden für Ideen, die unter dem Stichwort Wehrwissenschaften firmierten und sich nur unzureichend mit den Kategorien eines nach Disziplinen geordneten Wissenschaftssystem begreifen ließen. Die Geschichte der Wehrwissenschaften zeigt, wie die Idee des Krieges sich einmal in den Disziplinen manifestierte, aber auch in inter- und transdisziplinäre Räume und Kontaktflächen zu gesellschaftlichen Teilsystemen diffundierte. Diese umfassende Ausrichtung auf den Krieg ist eine Fallstudie zur »Bellifizierung« der Gesellschaft, denn hier zeigt sich die umfassende Selbstmobilisierung ziviler Akteure in Fragen des Krieges im 20. Jahrhundert.
Frank Reichherzer, Studium Geschichte, Politik und Rhetorik (Tübingen, Florenz): SFB 437 Kriegserfahrungen (Tübingen);
Mitarbeiter Humboldt-Universität zu Berlin.
FAZ, 01.12.2012
"Dass das Verhältnis von Gesellschaft, Militär und Krieg ausgesprochen vielschichtig ist, voller Überraschungen und nicht frei von Friktionen, belegt Frank Reichherzers eindrucksvolle Studie." (Carsten Kretschmann)
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