Wo immer vom Sehen die Rede ist ... da ist ein Blinder nicht fern

An den Rändern der Wahrnehmung

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Die Gestalt des Blinden im Innern der Diskurse um das Sehen markiert die Spur einer Verwerfung. Sie besagt in nuce, dass hier etwas nicht stimmt. In der Tat geschehen an den Rändern der Wahrnehmung seltsame Dinge. Es ereignen sich dort Überlagerungen von Erscheinen und Verschwinden, die auf ein ungewisses Terrain führen. Mediale Settings, wissenschaftliche Instrumente und künstlerische Entwürfe haben sich auf eben dieses Feld begeben, um eine Sichtbarmachung nach der anderen aus dem Dunkeln zu heben und damit auch die Kehrseite des Unternehmens ständig wachzuhalten. Eben davon spricht ein jedes Blindengleichnis, wie es ältere Generationen in biblischen Texten fanden und wie es das 20. Jahrhundert aus dem physiologischen Labor empfing. Jede Theorie des Sehens hat ihren zugehörigen Blinden, von dem her sie ihre genaueste Charakterisierung erfährt.

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Prof. Dr., Lehrstuhl für Ästhetik an der Kunsthochschule für Medien Köln (seit 2008). 1997 Kunstwissenschaftliche Promotion bei Prof. Böhringer, GHK Kassel. 1996-2000 Kurator in der Berliner Millenniumsausstellung "Sieben Hügel. Bilder und Zeichen des 21. Jahrhunderts". 2005-2008 Dreijährige Gastprofessur "Geschichte und Theorie der technischen Medien" im Studiengang Europäische Medienwissenschaft, Potsdam. Im WS 2011/12 als Senior Fellow am IKKM Weimar.
IASLonline, 27.02.2016
Rezensentin Tanja Prokic findet das Buch nicht nur lesenswert, sondern lobt es als "Vorbild einer künftigen Medienwissenschaft aus dem Geiste der Geisteswissenschaft".
Lesen Sie hier die gesamte Besprechung.

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