Klagen über den Verfall der Kultur gehören zu den beliebtesten Übungen von Intellektuellen. In welchen Formen sich diese Klagen äußern, untersuchen Beiträge namhafter Wissenschaftler.
Viele empfinden die Gegenwart als zu hektisch, zu laut, zu oberflächlich, zu chaotisch. Doch diese Diagnosen unter dem Vorzeichen von Kulturkritik sind so alt wie die Moderne selbst. Was sich allerdings wandelt, sind die Medien von Klagen über Entfremdung und die Inszenierungen des Niedergangs. Der Band nimmt diese Klagetradition zum Anlass, um die Modalitäten von Kulturkritik näher zu beleuchten: In welchen Rede- und Schreibweisen, Erscheinungsbildern, Zeichen- und Ausdruckswelten nehmen kulturkritische Leidensemphasen Gestalt an? Und wie konsumieren zeitgenössische Rezipienten die alltäglichen Angebote der Kulturkritik?
Copyright Year:
2018
Complaints about the decay of culture are among the most popular exercises of intellectuals. Contributions by renowned scientists examine the forms in which these complaints are expressed.
Many find the present too hectic, too loud, too superficial, too chaotic. But these diagnoses under the auspices of cultural criticism are as old as modernity itself. What is changing, however, are the media of complaints about alienation and the staging of decline. This volume takes this tradition of complaint as an opportunity to shed more light on the modalities of cultural criticism: In which ways of speaking and writing, appearances, worlds of signs and expression do cultural-critical emphases of suffering take shape? And how do contemporary recipients consume the everyday offers of cultural criticism?
PD Dr. Daniel Hornuff, Vertretungsprofessor für Medientheorie, HfG Karlsruhe.
Dr. phil. Christian Bauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter, FHWS und Lehrbeauftragter für Philosophie und Ästhetik, HfG Karlsruhe.
Sebastian Baden, akademischer Mitarbeiter für Kunstwissenschaft, HfG Karlsruhe.