Masochismus zwischen Erhabenem und Performativem

Jaša Drnovšek entwickelt in seiner kulturphilosophischen, komparatistischen Studie erstmals eine ästhetische Theorie des Masochismus, die auf die Ästhetik des Erhabenen sowie auf die Ästhetik des Performativen zugreift. Die Untersuchung stützt sich vor allem auf die psychoanalytischen Arbeiten des Freudschülers Theodor Reik. Ihre Grundannahme ist es, dass Reiks heute noch relevante Ausführungen den Masochismus nicht nur als Teil lebensweltlicher Praktiken ausweisen. Seinen Erläuterungen sind darüber hinaus starke ästhetische Implikationen zuzuschreiben. Die bei Reik ausgearbeiteten Begriffe ›Phantasie‹, ›Suspense‹ und ›demonstrativer Charakter‹ konfrontiert und verwebt Drnovšek mit zwei ästhetischen Theorien, für die ihrerseits der Kunstbezug nicht maßgeblich ist – mit der Ästhetik des Erhabenen nach Immanuel Kant sowie mit der Ästhetik des Performativen nach Erika Fischer-Lichte.

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