Suspensionen

Über das Untote

Seit der Aufklärung werden Versuche, das Leben auf den Begriff zu bringen, von Figuren des Untoten heimgesucht, die die Grenze zwischen »lebendig« und »tot« infrage stellen. Die hier versammelten Beiträge widmen sich literarischen, medialen, philosophischen und politischen Formationen, in denen das Untote Gestalt annimmt. Kennzeichnend für die Moderne ist eine Emphase des Lebens und ein verändertes Verhältnis zum Tod. Bedrohlich erscheint weniger die Endlichkeit des Lebens, als vielmehr sein Exzess über den Tod hinaus: die paradoxe Unfähigkeit der Toten zu sterben, ihr verstörendes Auftauchen in der Welt der Lebenden. Als unheimliche Zwischenwesen verweisen die Untoten auf eine Dimension des Daseins, die in die soziale und kulturelle Realität nicht integrierbar ist, sie aber mit Insistenz heimsucht und untergräbt. Der vorliegende Band lotet den Topos des Untoten in seiner privativen ebenso wie in seiner konstitutiven Dimension aus, um seine Herausforderung für das gegenwärtige Denken zu erkunden.

Unsere Preise:

Vorwort
Seiten: 9–12
Undone by Death
Umrisse einer Poetik nach Darwin
Seiten: 33–50
Der Stoff hat Methode
Schneewittchens gläserne Rettung
Seiten: 73–80
„Schatten eines Lebendigen“
Realitätseff ekte des Untoten bei Theodor Storm
Seiten: 81–97
Fotografische Wiedergänger
Anmerkungen zur Geisterfotografi
Seiten: 131–141
Der Geist ist ein Ding
Hegel mit Hamlet
Seiten: 149–160
Lebens-Gestalten
Unheimliche und gewöhnliche Beispiele in der Philosophie der Alltagssprache
Seiten: 195–208
Tod durch Geburt
Seiten: 213–226
Dawn of the Dead, Dawn of the Mad
Politik der Untoten
Seiten: 233–246
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