Mediale Anthropologie

Allen Todesbekundungen des Menschen zum Trotz, so zeigt dieser Band, vollzieht sich das Menschsein variantenreich im Verbund mit Techniken, Medien, Diskursen und materiellen Umwelten, in die es als variable Teilgröße immer schon eingefügt ist. Mit dem Anliegen, das Menschsein produzierende Potenzial technischer, ästhetischer und allgemein medialer Projektionen und Praktiken zu beleuchten, zielt der Band auf eine innovative Auslotung der Möglichkeiten einer Medialen Anthropologie. In den Beiträgen werden die wechselseitigen Durchdringungen, Projektionen und Spiegelungen von Mensch und Medien/Techniken theoretisch und an Fallbeispielen interdisziplinär untersucht. Mit der Umstellung der Frage nach »dem« Menschen auf die nach der irreduziblen Anthropomedialität, in der »Mensch« stets als Teilgröße einer umfassenderen medialen Einheit oder Prozesshaftigkeit gedacht wird, vermeidet der Band die traditionellen anthropologischen Sackgassen. Traditionelle Unterscheidungen von Tier und Mensch, Engel und Mensch, Maschine und Mensch, Gott und Mensch sowie die Abgrenzung von Natur, Kultur und Technik werden dabei neuen Perspektivierungen zugeführt.

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Spiel und zweite Technik
Walter Benjamins Entwurf einer Medienanthropologie des Spiels
Pages: 35–62
„Objekt offen, Publikum im Kasten“
Gabriel von Max’ mediale Anthropologie
Pages: 83–105
Szenen der Menschwerdung
Von der Technik- zur Medienphilosophie
Pages: 125–137
Vom Abwesenden zeugen
Die projektive Praxis des Darstellens
Pages: 139–152
Waldmenschen, Wolfskinder, Cat People und andere „Thiermenschen“
Kehrbilder der anthropologischen Differenz
Pages: 183–200
Figuration und Funktion ‚un/heiligen Personals‘
Zur Figurenlehre medialer Anthropologie
Pages: 201–250
Kunst als Witz des Lebens
Zur ästhetischen Anthropozentrismuskritik von Witz und Humor
Pages: 251–274
Normative Exklusion und heterotopische Institutionen
Die Verfertigung von Menschenbildern aus gesellschaftstheoretischer Perspektive
Pages: 275–294
Christiane Voss studierte Philosophie, Kunstwissenschaft und Linguistik in Wuppertal, Wien und Berlin. Sie promovierte an der Freien Universität Berlin und war Wissenschaftliche Mitarbeiterin, bevor sie Professorin für Philosophie audiovisueller Medien an der Bauhaus-Universität Weimar wurde.
Lorenz Engell studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Romanistik sowie Kunstgeschichte in Köln. Es folgten die Promotion und Habilitation in Köln. Er war Professor für Wahrnehmungslehre an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar (heute: Bauhaus-Universität) und dort Gründungsdekan der Fakultät Medien. Seit 2001 ist er Professor für Medienphilosophie an derselben Universität und Direktor des Internationalen Kollegs für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie.
Philosophie Magazin, 01.08.2015
Johanna Seifert empfiehlt das Buch, das im Sinne der neuen Medienphilosophie den Menschen im Konzept der Anthropomedialität in seiener Vermitteltheit durch die Medien denke. "Ein spannungsreicher Bruch mit der Theorietradition."

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