Bislang wurde dem Verhältnis von Wissenschaft und Religion innerhalb des jüdischen Denkens zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das mag daran gelegen haben, dass man diese Korrelation mit der im frühen 19. Jahrhundert entstandenen »Wissenschaft des Judentums« gleichgesetzt hatte, diese wiederum auf ihre apologetischen und philologischen Interessen hin einschränkte und damit die Bedeutung des Verhältnisses marginalisiert wurde. Der Sammelband soll ein erster Schritt sein, diese Lücke zu schließen.
Thomas Meyer studierte Philosophie, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Klassische Philologie in München. Promoviert und habilitiert wurde er an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zur Zeit arbeitet er an der Munich School of Ancient Philosophy.
Andreas Kilcher studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Basel und München. Er war Doktorand an der Hebrew University in Jerusalem und Wissenschaftlicher Assistent am Deutschen Seminar der Universität Basel. Mit einer Dissertation zur Kabbala wurde er promoviert und mit einer Untersuchung der Enzyklopädik der Literatur von 1600 bis 2000 habilitiert. Er hatte vier Jahre lang einen Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Tübingen inne. Nun ist er Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.