Metamorphosen von Kultur und Geschlecht

Genealogien, Praktiken, Imaginationen

Konstruktivistische Gender-Konzepte verzeichnen seit längerem außerordentliche institutionelle Erfolge. Sie wurden in transnationalen Netzwerken von Kunst- und Kulturschaffenden aufgegriffen, um Identität, Sehnsüchte und Ängste bezüglich Sexualität, Partnerschaft und Reproduktion über ästhetische Medien neu zu verhandeln.
Der Band diskutiert aktuelle Tendenzen der Kulturalisierung von Differenz am Beispiel öffentlicher Auftrittsweisen der Kategorie Gender. Ziel ist nicht, Kulturalisierung hinter sich zu lassen, sondern die damit bezeichneten Prozesse selbst zu befragen. Sie rekonstruieren genealogische Linien, Praxisfelder und Imaginationen, die eine Rezeptionsgeschichte von Gender-Konzepten in unterschiedlichen akademischen und öffentlichen Diskursen sowie in zeitgenössischer visueller Kultur ergeben.

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Gender als kulturelle Konstruktion
Götterdämmerung eines kritischen Paradigmas
Pages: 53–66
„Für einen Mann ist es einfach nicht gut, Interesse an Kindern anderer Leute zu haben.“
Väter, die öffentliche Inszenierung von Sorge und „relevante Andere“
Pages: 81–103
Bauchentscheidungen
Das politische Gewicht der Körpermitte
Pages: 105–129
Ungleichheit als Feminisierung
Plädoyer für eine Repolitisierung von Geschlecht
Pages: 131–145
Europäische Krise
Care-Arbeit, Prekarität, Heteronormativität und Migration
Pages: 147–165
Gender ins Bild gesetzt
Kollektive Imagination und öffentliche Auseinandersetzung im postmodernen Europa
Pages: 167–201
Performing Intimacy? Dis/playing Gender?
Fingierte Authentizität in der künstlerischen Fotografie
Pages: 203–219
Andreas Langenohl ist Professor für Soziologie mit Schwerpunkt Allgemeiner Gesellschaftsvergleich an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zuvor war er Leiter der Forschungsgruppe „Idiome der Gesellschaftsanalyse“ am Cluster EXC16 „Kulturelle Grundlagen der Integration“ an der Universität Konstanz. Forschungsschwerpunkte sind Wirtschafts- und Finanzsoziologie, die Modernisierungstheorie sowie die Epistemologie der Sozialwissenschaften.
Anna Schober ist seit 2011, zunächst als Mercator-Gastprofessorin, danach als Vertretungsprofessorin an der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig. Sie studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Politikwissenschaften in Wien, Frankfurt/Main und Colchester/UK. An der Universität Wien habilitierte sie sich. Sie hatte internationale Forschungsaufenthalte u.a. an der Jan van Eyck Academie in Maastricht/NL, am Centre for Theoretical Studies in the Humanities and Social Sciences an der University of Essex, Colchester/UK sowie als Marie-Curie-Fellow an der Universität Verona. Ihre Forschungsgebiete sind Geschichte und Ästhetik des öffentlichen Raums, Visuelle Kultur, Differenz (Gender und Ethnizität) sowie Methoden der Geschichts- und Kulturwissenschaften.
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