Blumen sind mehr als Blumen: Sie kodieren historisch und kulturell bedingte Nachrichten, die entziffert und gelesen werden können. Was zeichnet eine solche Kommunikation durch die Blume aus?
Der Band erkundet erstmals das Feld der kulturwissenschaftlich informierten Pflanzenkunde und fragt nach den Medien floraler Kommunikation. Die Beiträge aus Kunst-, Tanz- und Literaturwissenschaft, Medientheorie und Biologie untersuchen die kodierten Botschaften, die mit Blumen versendet werden, und fragen nach der Vermittlungsposition, die die Blume als hybrides Natur-Kultur-Objekt zwischen unterschiedlichen Wissensbereichen einnimmt. In drei Sektionen – Dissemination, Animation und Zirkulation – wird aufgezeigt, inwiefern das jeweilige Verständnis einer Blumenkommunikation durch die eingesetzten Medien bestimmt wird und welche Konsequenzen dies für die Konzeption des Vegetabilen nach sich zieht.
Dr. Isabel Kranz ist z. Zt. Postdoktorandin am DFG-Graduiertenkolleg »Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung« an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zuvor war sie von 2010 bis 2014 als wissenschaftliche Koordinatorin des DFG-Graduiertenkollegs »Mediale Historio¬graphien« (Weimar/Erfurt/Jena) und als Mitarbeiterin des Lehrstuhls für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt tätig. Sie arbeitet an einem Habilitationsprojekt zum Verhältnis von Literatur und Botanik.
Alexander Schwan ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin mit den Forschungsschwerpunkten Postmodern Dance, Ausdruckstanz, Tanz und Religion, Floriographie. Er studierte Ev. Theologie, Judaistik und Philosophie in Heidelberg, Jerusalem und Berlin sowie Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs Schriftbildlichkeit promovierte er an der Freien Universität Berlin über Schrift im Raum. Korrelationen von Tanzen und Schreiben bei Trisha Brown, Jan Fabre und William Forsythe. Zurzeit arbeitet er an einem Habilitationsprojekt zur Rolle von Religion und Spiritualität in der Tanzmoderne.
Eike Wittrock ist Tanzhistoriker und Kurator. Nach seiner Promotion zum Ornamentalen des Balletts im 19. Jahrhundert forschte er an der Freien Universität Berlin im DFG-Projekt „Bilder von Bewegung. Tanzfotografie 1900-1920“. Derzeit arbeitet er für das Internationale Sommerfestival Kampnagel und als freier Kurator. Gemeinsam mit Anna Wagner ist er Initiator des Julius-Hans-Spiegel-Zentrums, einem künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsprojekt zu den Exotismen der Tanzmoderne.