Drastik

Ästhetik – Genealogien – Gegenwartskultur

»Drastik« – mit diesem Stichwort ist auf dem Feld ästhetischer Theoriebildung zuletzt ein Begriff ins Spiel gebracht worden, der im Blick auf seine dominante Rolle in der Gegenwartskultur zu widersprüchlichen Positionen Anlass gegeben hat. Mit Beiträgen zur Literatur sowie zu Politik, Bildender Kunst, Theater, Film und Popkultur wird eine Ästhetik des Drastischen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart in den Blick genommen.
Einerseits wird Drastik als Modus der Darstellung begriffen, der regelmäßig die Frage nach den Grenzen der Kunst aufwirft. Andererseits werden mit dem Drastischen weder eine bestimmte Epoche noch bestimmte Gegenstände, sondern genuin sprachliche Erfahrungen adressiert. Im Anschluss an eine Debatte über das Drastische, die noch nicht über tentative Ansätze hinausgekommen ist, führt der Sammelband vor Augen, dass eine Ästhetik des Drastischen nur auf der Grundlage eines systematisch präziser umrissenen, historisch aber weiter ausgreifenden Begriffs zu erschließen ist.

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Ekel
Groteske Körper unterwandern das Ballett klassizistischer Körperbilder
Pages: 21–32
Aufdringliche Singularitäten
Drastik und die Ordnung des Werkes
Pages: 33–53
„Inverse Drastiker“
Poststrukturalisten und poststrukturalistische Theorie in Dietmar Daths Die salzweißen Augen
Pages: 55–68
Zwischen Evidenz, Ereignis und Ethik
Konturen einer Ästhetik und Poetik des Drastischen
Pages: 69–92
Herzblut
Zu H. H. Jahnns Pastor Ephraim Magnus, zu Sarah Kane und zur Geschichte szenischer Gewaltdarstellung
Pages: 93–111
Drastisch wird’s, wenn man dabei ist
Über Teilhabe an der Wirklichkeit durch Bilder um 1800
Pages: 113–128
Drastische Nebenwirkungen
C. F. Meyers Jürg Jenatsch als charismatische Gründerfigur
Pages: 129–145
Drastisches Experiment
C. F. Meyers letzte Novelle Angela Borgia
Pages: 147–162
Untotes
Ein Essay über ontologische Beunruhigungen
Pages: 207–216
Schlecht Verdaut
Harmony Korines Drastik der Form
Pages: 217–227
Charlotte Roches Feuchtgebiete
Ekelhafte Nähe und humorvolle Drastik
Pages: 229–241
Davide Giuriato ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Zürich.
Eckhard Schumacher ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Literaturtheorie an der Universität Greifswald.
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