Zweckentfremdung

'Unsachgemäßer' Gebrauch als kulturelle Praxis

Mit Artefakten verbinden wir konkrete Funktionen und Bedeutungen. Als Werkzeuge dienen sie unserem täglichen Handeln. Welche Folgen hat es, wenn sie unsachgemäß gebraucht werden? Wie unterscheiden sich sachgemäße und unsachgemäße Verwendungsweisen?
Aus interdisziplinärer Perspektive wird ein weites Spektrum von Praktiken aus verschiedenen Kontexten in den Blick genommen. Gemeinsamer Ausgangspunkt der Untersuchungen ist jenes Spannungsverhältnis, das sich in der Redeweise von der Zweckentfremdung abzeichnet: Einerseits verbinden wir hiermit Regelverletzungen. Andererseits ist es der unsachgemäße Gebrauch, der am Beginn eines explorativen Umgangs mit Artefakten steht und neue Bedeutungen und Lesarten generiert. Ziel ist es, das kreative Potenzial freizulegen, das sich mit einem unsachgemäßen Gebrauch von Dingen verbindet.

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Von der Subversion zur Strategie
Anmerkungen zur diskursiven Karriere des Narrativs der Zweckentfremdung
Pages: 43–61
Friedrich Kittler und der „Mißbrauch von Heeresgerät“
Zur Situation eines Denkbilds 1964 / 1984 / 2014
Pages: 63–80
Bitte (nicht) öffnen
Zweck, Zweckentfremdung und Zweckdienlichkeit in und von Bedienungsanleitungen
Pages: 81–93
Zweckzuweisung, Zweckbestimmung und Zweckentfremdung
Die Arbeit am Röntgenapparat, 1896–1935
Pages: 95–119
Zweckentfremdung als Movens von Aneignungskulturen
Circuit Bending oder: Der gemeinschaftsstiftende inkompetente Gebrauch von Spielzeug
Pages: 155–174
‚Missbrauch‘ oder Bewahrung durch Umnutzung?
Zum Umgang mit profanierten Kirchen seit der Reformation
Pages: 175–199
Laboratorien der Verflüchtigung
Zur Funktion von Objekten in Theater und Performance
Pages: 217–231
Die Dinge bevormunden
Über Zweckentfremdungen in der Museologie und im Museum
Pages: 253–274
Maria Dillschnitter, Dipl.-Soz., studierte Soziologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seit 2012 promoviert sie an der Martin-Luther-Universität. Ihre Promotion wird durch ein Stipendium des Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) gefördert.
David Keller, Dipl.-Psych., M.A., studierte Psychologie an der Universität Potsdam sowie Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und der University of British Columbia, Vancouver. Seit 2012 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und Naturwissenschaften an der Universität zu Lübeck und Mitglied des dortigen Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung (ZKFL). Zuvor war er am Center for Interdisciplinary Memory Research (CMR) des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen tätig.
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