Geteilte Gegenwarten

Kulturelle Praktiken von Aufmerksamkeit

Aufmerksamkeit ist weit mehr als Ressource und Mangelware. Sie artikuliert sich im Zusammenspiel von Räumen, Gegenständen, Körpern und Bewusstsein und ist damit grundlegend für individuelles und gesellschaftliches Handeln und Erleben.
Krankheiten, Krisen und Konflikte der Aufmerksamkeit bilden einen zentralen Aspekt, mit dem sich die gegenwärtigen westlichen Gesellschaften selbst beschreiben. Im Gegensatz
zu gängigen kulturwissenschaftlichen Interpretationen betrachten die AutorInnen des Bandes die Geschichte der Aufmerksamkeit jedoch nicht als eine Geschichte des Niedergangs. Stattdessen stellen sie Aufmerksamkeit als Grundlage und Produkt individueller und kollektiver Praktiken vor, die vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart reichen und die so unterschiedliche Kontexte wie architektonische Gebilde, das Börsengeschehen, die Ratgeberliteratur oder den Raum eines fiktionalen Textes betreffen.

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Denkmäler und ihre Paradoxien
Praktiken der Erinnerung und Aufmerksamkeit im öffentlichen Raum
Pages: 27–41
Urbane Ruinen als Aufmerksamkeitsgeneratoren
Zur Praxeologie von Atmosphären in der kulturalisierten Stadt
Pages: 43–58
Aufmerksamkeit, Zerstreuung, Erschöpfung
Skizzen zur Körpergeschichte bei Mach, Meinong, Musil und Malinowski
Pages: 59–89
Dichter mit Herzinfarkt
Vom Stress in der organisierten Moderne zum Stress im flexiblen Kapitalismus
Pages: 91–121
Merivel, Do Not Sleep
Rose Tremains Poetologie der Hände
Pages: 123–149
Wachsrezepte
Überlegungen zur aufklärerischen Wissensweitergabe am Beispiel Diderots
Pages: 151–170
Korrekturschleifen der Selbstkontrolle
Aufmerksamkeitstechniken in den elektronisierten Finanzmärkten
Pages: 171–187
Glückstechniken am Abgrund der Modernisierung
Die Dominanz der Zeitform ‚Gegenwart‘ in der Ratgeberliteratur der 1970er und 1980er Jahre
Pages: 189–220
„Er sprach vil worte der sie vergaze“
Überlegungen zum Erzählprinzip ständiger Wiederholung in den Offenbarungen Adelheid Langmanns
Pages: 221–242
Mit List und Tücke
Praktiken der Aufmerksamkeit im frühneuzeitlichen Schelmenroman am Beispiel des Lazarillo de Tormes
Pages: 243–263
‚Ich höre was, was Du nicht siehst.‘
Zur Poetologie kalter Aufmerksamkeitsregime in der russischen Literatur (am Beispiel von Dostoevskijs Arme Leute)
Pages: 265–287
Die Digression der Zeichen
Pädagogisches Konzentrationstraining um 1900 und narratives Mäandern in Robert Walsers Tagebuch eines Schülers
Pages: 289–305
Nachworte
Zur Wahrnehmung in der Zeit / Tirana
Pages: 307–328
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