Der Diebstahl ist nicht nur eines der häufigsten Verbrechen überhaupt, sondern er ist eine Tat mit großer Geschichte: Schon Eva eignete sich den Apfel im Paradies auf diese Weise an, der listige Prometheus stahl das Feuer der Götter, der heilige Augustinus beschreibt sich in seiner Autobiografie als einen Dieb, und Jean-Jacques Rousseau folgte ihm darin mit seiner ebenfalls äußerst einflussreichen Autobiografie nach.
Immer wieder stehen Diebe in der Literatur und in den Mythen für Neuanfänge und für Emanzipation: Wo gestohlen wird, geschieht eine kleine Rebellion, und es wird eine Ungerechtigkeit ausgeglichen. Während die Mechanismen der ›Gabe‹ im zwanzigsten Jahrhundert intensiv studiert wurden, hat der Diebstahl in den Kulturwissenschaften bisher keine Beachtung gefunden. Andreas Gehrlach zeichnet anhand zahlreicher Beispiele die westliche Kulturgeschichte des Diebstahls von der Antike bis in die postmoderne Philosophie nach.
Andreas Gehrlach ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.11.2016 Andreas Gehrlach sei ein „Ermittler, der akribisch beobachtet und recherchiert. Er fragt nicht nur nach der sozialen und rechtlichen Rolle von Eigentum und Delinquenz, sondern auch, warum gestohlen wird…“, lobt Rezensent Kai Spanke.
Deutschlandradio Kultur, 03.08.20156 Michael Opitz stellt "Diebe" in der Sendung "Buchkritik" vor.
Hier geht es zum Beitrag.