Poetologien des Posturalen

Autorschaftsinszenierungen in der Literatur der Zwischenkriegszeit

Zwischen den Kriegen veränderten sich Produktions-, Distributions- und Rezeptionsmodi von Literatur rapide. Dieser Prozess lässt sich an der Emergenz neuer Formen dichterischen Selbstverständnisses und öffentlicher Inszenierung ablesen.
Mit der Perspektive auf die deutschsprachige Literatur der Zwischenkriegs-
zeit bietet der Band eine historische Zusammenschau differenter Autorschaftsinszenierungen, die aus der fortschreitenden Ausdifferenzierung konkurrierender Modelle hervorgehen und nach 1918 neue Märkte, Medien und Bühnen vorfinden. Im Zentrum stehen unterschiedliche postures (Jérôme Meizoz) als spezifische Konfigurationen textueller, diskursiver und sozialer Praktiken. Mit Beiträgen zu Benn, Brecht, Bettauer, Borchardt, Hofmannsthal, Jünger, Keun, Kraus, Lederer, Lernet-Holenia, Thomas Mann, Musil, Rilke, Schnitzler, Schreyer, Schröder, Walser und Zweig.

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Zwischen den Werken
Thomas Manns Spiel mit der Autorschaft
Pages: 27–47
Der „Graziöse“ Autor und Die Dame
Zu Arthur Schnitzlers impliziter Autorschaft im Fortsetzungsroman Traumnovelle
Pages: 49–65
Heteronomie als Posture
Brechts provokative Autorschaft
Pages: 67–87
„Das Äussere ein Earl, das Innere ein Paria“
Kultivierter Antagonismus bei Gottfried Benn
Pages: 89–100
Ein Autor „für Menschen, die Nicht da Sind“
Musils künstlerischer Selbstentwurf
Pages: 101–131
„Wenige Sind Wert, Dass man Ihnen Widerspricht“
Jüngers Autorschaft des „verlorenen Postens“
Pages: 133–150
Joe Lederer
Ein Zimmer ist zu wenig oder Wie bekommen Frauen den Stift zu fassen?
Pages: 151–170
‚Neue Frau‘ Kritisch
Zu Irmgard Keuns paratextuellen Autorinszenierungen am Anfang der 1930er-Jahre
Pages: 171–188
„Mein Bestes: Dass ich die Formen zu Erfüllen Strebe“
Hofmannsthal und die Gattungen nach 1918
Pages: 189–211
Von den Gletschern auf den Boulevard
Inszenierung von Autorschaft im Frühwerk Alexander Lernet-Holenias
Pages: 213–240
Stefan Zweig und das Odol-Prinzip
Vom Erfinden einer Marke
Pages: 259–277
Karl Kraus in der Ersten Republik
Der Autor als moralische Instanz
Pages: 279–296
Vademekum für Moderne Seelen
Hugo Bettauers therapeutisches Ethos
Pages: 297–317
Briefprophetie und Gemeinde
Zur Soziologie und Semantik inspirierter Autorschaft beim späten Rilke
Pages: 319–344
„Dem Letzten Homeriden der Erste Neue Spielmann“
Rudolf Borchardt und Rudolf Alexander Schröder
Pages: 345–368
„Nicht Traum Mehr bin ich, nur das Satte Licht“
Isaac Schreyer, Autorschaft als kabbalistisches Rätsel
Pages: 369–385
Personenregister
erstellt von Sigrid Klonner
Pages: 387–393
Clemens Peck: Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Wien und Berlin. Promotion 2010. Forschungs- und Stipendienaufenthalte am University College London, der Nottingham University und dem Internationalen Forschungszentrum für Kulturwissenschaften in Wien. Seit 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg.

Norbert Christian Wolf: Studium der Germanistik, Geschichte sowie der AVL in Wien, Paris III, ENS Fontenay-St. Cloud und FU Berlin. Promotion 1999, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU Berlin 1998-2004. APART-Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien 2004, Juniorprofessor für Neuere deutsche Literatur und Literaturtheorie an der FU Berlin 2005-2009, Habilitation 2009, Universitätsprofessor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Salzburg seit 2009.
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