»Sein Gesicht war eigentlich sehr ebenmäßig geschnitten. Er hatte aber zugleich etwas (…) von einem Tier, das in seinen Backen Vorräte sammelt.« (Adorno über Benjamin)
In seinen Schriften unternimmt Walter Benjamin (1892–1940) eine Standortbestimmung innerhalb einer als Kräftefeld verstandenen Gegenwart. Philosophie, so könnte man mit Benjamin sagen, ist ihre Zeit in »Denkbildern« gefasst. Sein Werk lässt den Leser nicht nur durch die »Eiswüste der Abstraktion« wandern, sondern auch durch Städte, Kaufhäuser oder Passagen, neben eigenartigen Figuren wie dem Flaneur, dem Lumpensammler, dem Wartenden. Durch seine Texte richten wir den Blick gleichzeitig auf die vermeintlich hochwertigen Bildungsgüter und auf die flüchtigsten Kulturphänomene, um die implizite Gewalt, aber auch die unausgesprochenen Hoffnungen der Moderne in den Fokus zu rücken. Die vorliegende Einführung nähert sich durch eine Betrachtung dieser Orte, Bilder und Figuren dem Leben und Denken Benjamins – und dies für jedermann verständlich. Eine leichte Sprache, sowie die Kombination von Zeichnung und Text sorgen für hohe Anschaulichkeit, sodass sich auch Leser ohne akademische Vorkenntnisse an eine der wichtigsten Philosophien des 20. Jahrhunderts herantrauen dürfen.
Copyright Year:
2017
"His face was actually very evenly cut. But at the same time he had something (...) of an animal that gathers provisions in its cheeks." (Adorno on Benjamin) In his writings, Walter Benjamin (1892-1940) undertakes a determination of his position within a present understood as a field of forces. Philosophy, one could say with Benjamin, is its time captured in "images of thought". His work lets the reader wander not only through the "icy desert of abstraction", but also through cities, department stores or passages, alongside peculiar figures such as the flâneur, the rag-and-bone man, the waiting man. Through his texts, we turn our gaze simultaneously to the supposedly high-value educational commodities and to the most ephemeral cultural phenomena in order to bring into focus the implicit violence, but also the unspoken hopes of modernity. This introduction approaches Benjamin's life and thought through a consideration of these places, images and figures - and does so in a way that everyone can understand. Easy language and the combination of drawing and text ensure a high degree of clarity, so that even readers with no previous academic knowledge can approach one of the most important philosophies of the 20th century.
Antonio Roselli ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Komparatistik am Institut für Germanistik und Vergleichende Literatur und Kulturwissenschaft der Universität Paderborn.
Ansgar Lorenz arbeitet als freiberuflicher Illustrator in Mannheim.