Bezeichnet man im deutschsprachigen Raum eine kulturelle Veranstaltung als »Spektakel«, geht damit oft eine negative Wertung einher. Im Gegensatz dazu zeigt der Band die vielfältigen Begriffsdimensionen, medialen Charakteristika und Funktionen dieser zentralen ästhetischen Kategorie in künstlerischen, epistemischen und politischen Kontexten auf.
Beiträge aus Kunstgeschichte, Philosophie, Film-, Literatur-, Medien-, Tanz- und Theaterwissenschaft setzen sich mit ästhetischen Theorien und Praktiken des Spektakels von der Antike bis zur Gegenwart auseinander. Die behandelten Beispiele reichen von der christlichen Liturgie bis zur Barockoper, von Paulinus von Nola bis Christoph Schlingensief, vom populären Wissenschaftstheater des 19. Jahrhunderts bis zu politischen Funktionen des Spektakulären im südkoreanischen Kino oder dem italienischen Roman, in Alltag und Kunst des Sozialismus sowie der globalen Medienkultur.
Copyright Year:
2018
If a cultural event in German-speaking countries is described as a 'Spektakel', this often goes hand in hand with a negative rating. In contrast, the volume presents the manifold conceptual dimensions, media characteristics and functions of this central aesthetic category in artistic, epistemic and political contexts.
Contributions from art history, philosophy, film, literature, media, dance and theatre studies deal with aesthetic theories and practices of the spectacle from antiquity to the present. The examples covered range from Christian liturgy to Baroque opera, from Paulinus von Nola to Christoph Schlingensief, from popular 19th century science theatre to political functions of the spectacular in South Korean cinema or the Italian novel, in everyday life and art of socialism as well as in global media culture.
With contributions from: Micha Braun, Simon Frisch, Elisabeth Fritz, Antje Géra, Nicola Gess, Martin Hähnel, Sarah Hegenbart, Teresa Hiergeist, Carsten Juwig, Katherina Keller-Grein, Kirsten Maar, Astrid Matron, Kassandra Nakas, Ulf Otto, Rita Rieger, Ivo Ritzer, Tanja Schwan and Christiane Voss.
Dr. Simon Frisch, Studium der Bildenden Kunst, Kunstgeschichte, Literatur-/Theater- und Filmwissenschaft, Psychologie und Philosophie an der Universität Hildesheim. Freie Tätigkeiten im Kunst- und Theaterbereich. Promotion über die Nouvelle Vague. Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hildesheim und am Lehrstuhl für Geschichte und an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit 2012 Inhaber der Dozentur für Film- und Medienwissenschaft an der Bauhaus-Universität Weimar. Arbeitsschwerpunkte: interkulturelle Studien zur Ästhetik mit Schwerpunkt ostasiatischer Ästhetik, motivanalytische Studien zum Film und Theorie der filmischen Artikulation. Mitherausgeber der Online-Zeitschrift »Rabbiteye - Zeitschrift für Filmforschung« (www.rabbiteye.de).
Dr. Elisabeth Fritz ist Kunsthistorikerin und Soziologin. Sie war an verschiedenen Kunstinstitutionen in Wien tätig und wurde an der Universität Graz promoviert. Seit 2012 ist sie wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihre Forschung widmet sich den Schnittstellen von ästhetischen und sozialen Kategorien in der Kunst der Moderne und Gegenwart sowie der französischen Malerei des 18. Jahrhunderts.
Dr. Rita Rieger ist promovierte Romanistin. Sie lehrt und forscht als Universitätsassistentin am Zentrum für Kulturwissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz zu den Schwerpunkten spanische und französische Literatur der Moderne, Emotions- und Schreibforschung.