Das Handeln und Deuten ländlicher Akteure aus neuer Perspektive.
Diese mikrohistorische Studie untersucht, wie in der Landwirtschaft Funktionäre der nationalsozialistischen Agrarpolitik, Landwirte und deren Familien im ländlichen Raum interagierten.
Am Beispiel einer Region im Landkreis Hameln-Pyrmont bietet die Arbeit umfassende Einblicke in ländliche Lebenswelten im Nationalsozialismus. Vielfältige Anpassungsweisen der Bevölkerung an die politisch-ideologischen Vorgaben im ‚Dritten Reich‘ kommen ebenso in den Blick wie Konflikte. Durch den Einbezug der allgemeinen Bedingungen und Strukturen des NS-Staates kann die Autorin die Handlungslogiken der Akteure im Dorf und die stetigen Aushandlungsprozesse beleuchten, die zwischen den staatlichen Vorgaben einerseits sowie den lokalen Erfahrungen und Erwartungen andererseits vermitteln sollten.
Copyright Year:
2018
The actions and interpretations of rural actors from a new perspective. This micro-historical study examines how agricultural functionaries of National Socialist agricultural policy, farmers and their families interacted in rural areas.
The work offers comprehensive insights into rural life under National Socialism using the example of a region in the Hameln-Pyrmont district. The focus is on the diverse ways in which the population adapted to the political and ideological requirements of the Third Reich, as well as on conflicts. By incorporating the general conditions and structures of the Nazi state, the author sheds light on the logics of action of the actors in the village and the constant negotiation processes between the setting of state norms and the local horizon of experience.
Anette Blaschke ist seit 2015 wissenschaftliche Referentin beim Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig.