Binnenwanderungen 1929 bis 1935 im Spannungsfeld von Weltwirtschaftskrise, Weimarer ›Staatskrise‹ und NS-›Machtergreifung‹. Wie entwickelte sich das innerdeutsche Migrationsgeschehen im Blick auf Verläufe, Strukturen und Praktiken vor dem Hintergrund der tiefgreifenden ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen der späten 1920er und frühen 1930er Jahre? Die Weltwirtschaftskrise veränderte das Wanderungsgeschehen in Deutschland fundamental: Alte Wanderungstraditionen liefen aus, neue Migrationsbewegungen traten auf, Zielräume und Motive veränderten sich. Gezeigt wird der Wandel am Beispiel der inländischen landwirtschaftlichen Wanderarbeiter, der Krisenwanderungen ›Erwerbs- und Wohnungsloser‹ sowie der Migration im Kontext des Siedlungsprogramms ›vorstädtische Kleinsiedlung‹. Erstmals wer-den durch den Vergleich der Binnenwanderungen in der Endphase der Weimarer Republik und den ersten Jahren der NS-Herrschaft Kontinuitäten und Brüche aufgezeigt.
Copyright Year:
2019
How did migration within Germany develop in terms of processes, structures and practices against the background of the profound economic, social and political upheavals of the late 1920s and early 1930s?
The world economic crisis fundamentally changed migration in Germany: old migration traditions came to an end, new migration movements emerged, destinations and motives changed. The change is shown by the example of domestic agricultural migrant workers, the crisis migrations of 'unemployed and homeless' as well as the migration in the context of the settlement program 'suburban small settlements'. For the first time, a comparison of domestic migration in the final phase of the Weimar Republic and the first years of Nazi rule reveals continuities and ruptures.