»Pathos« ist ein zentraler Begriff abendländischer Geistes-geschichte. Dieser umfasst eine emotionale Konfiguration, die in ihren etymologischen Ursprüngen das menschliche Leiden bedeutet und sich davon ausgehend semantisch als Gemütsbewegung schlechthin entfaltet, als Leidenschaft, Gefühl, Affekt oder Begierde. In einem ersten Schritt widmet sich der Band in Teil I dem Pathos in Literatur und Literaturtheorie, wobei die Beiträge einen Bogen von der Antike, über das Mittelalter, die frühe Neuzeit bis in die Moderne des 20. Jahrhunderts schlagen. Teil II konturiert das Pathos je in einem über das Literarische hinausgehenden öffentlichen Raum in Religion und Politik, Malerei und Film. Teil III untersucht das Pathos als das Seelische, Affektive und Emotionale in philosophischen Diskursen mit einer Spanne von Platon bis Walter Benjamin und Martin Buber.
Copyright Year:
2020
Pathos is a central notion of Western thought. Part I of the volume is dedicated to the idea of pathos in literature and literary theory and reaches from Antiquity to Modernity. Part II considers various manifestations of pathos in religion, politics, painting and film. Part III analyses the psychical and affective dimensions of pathos in philosophy from Plato to the 20th century.
Giulia Agostini ist akademische Mitarbeiterin an der Universität Heidelberg.
Herle-Christin Jessen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Romanischen Seminar der Universität Heidelberg.