Von Gefahren ist täglich die Rede. Doch die Kulturwissenschaften und Sozialwissenschaften beschäftigen sich hauptsächlich mit Form und Logik des Risikos. Das will dieser Band ändern, indem er eine kultur- und medienhistorische Genealogie der Gefahr und ihrer Vorstellungsräume im Verhältnis zum Risiko liefert.
Die Entstehung des Risikos und die Geschichte seiner kalkulativen Minimierung im frühneuzeitlichen Versicherungswesen sind gut erforscht. Aber wie steht es um die scheinbar existenzielle „Gefahr“? Sie gerät erst viel später, mit einem verhältnismäßig winzigen Kapitel in Clausewitzʼ posthumen Riesenwerk Vom Kriege (1832–1834), in den Fokus. Clausewitz erkennt, dass die Gefahr immer auch ein Wahrnehmungsproblem ist, ein ästhetisches Konstrukt, das angewiesen ist auf ein Bewusstsein für die technische Vermittlung der Eindrücke.
Copyright Year:
2019
Danger is a topic of daily discussion. Yet cultural studies and the social sciences deal primarily with the forms and logics of risk. This anthology seeks to change this by providing a cultural-historical and media-historical genealogy of danger and its imaginative spaces in relation to risk.
Heiko Christians ist Inhaber der Professur für Medienkulturgeschichte an der Universität Potsdam.
Georg Mein ist Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Luxemburg.