Formen der Evidenz

Populäre Wissenschaftsprosa zwischen Liebig und Haeckel

Die Studie untersucht das Spektrum populärwissenschaftlicher Darstellungsformen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und unternimmt erstmals den Versuch einer Systematisierung des Textfeldes zwischen Justus von Liebig und Ernst Haeckel.
Die populäre Wissenschaftsprosa wird über ihre textuellen Verfahren, ihre gattungs- und medienspezifischen Darbietungsansprüche erschlossen. Leitend ist dabei die These, dass Popularität als eigenständiges Textmerkmal zu verstehen ist und maßgeblich vom rhetorischen Konzept der Evidenz und von Techniken der Veranschaulichung, des Sichtbarmachens und Vor-Augen-Stellens abhängt. Die Arbeit untersucht unter anderem populäre Briefe, Zeitschriften, Lexika, Hand- und Lehrbücher ebenso wie weltanschauliche Streitschriften. An all diesen Quellen lässt sich zeigen, wie sich die Entstehung und Professionalisierung und die Verbreitung und Popularisierung moderner Wissenschaftsdisziplinen wechselseitig bedingen.
The study analyses the process of scientific differentiation and popularization in the second half of the 19th century. It examines texts by, among others, Justus von Liebig, Alexander von Humboldt, Hermann von Helmholtz and Ernst Haeckel and deals with several genres such as popular letters, journals, handbooks and ideological pamphlets. Here, the rhetorics of science and literary techniques help to illustrate professional knowledge for dispersed audiences.

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Christian Meierhofer studierte Kommunikationswissenschaft, Deutsche Philologie und Englische Philologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und promovierte an der Universität Bremen. Zurzeit ist er Privatdozent mit einer Heisenberg-Stelle der DFG am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
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