Wenn die Apparate aus dem täglichen Umfeld verschwinden, tauchen sie an anderer Stelle wieder auf: als Objekte der Reminiszenz, als Gegenstand der künstlerischen Erforschung und der musealen Inszenierung.
Die neuere Mediengeschichte erscheint als eine Geschichte der Dematerialisierung. Sukzessive Auflösung der verschiedensten Medienapparate im Zuge der Digitalisierung, Ausdünnung der materialen Hardware und Reduktion von Schnittstellen. Wenn aber die Gegenwart der Mediennutzung von einem umfassenden Rück- und Abbau des Apparativen bestimmt wird, so findet dieser Abbau seine Gegenbewegung in einer Konjunktur von Inszenierungen des Apparativen, die ihre Schauplätze abseits des Technikmuseums im Kunstmuseum, im Programmkino und auf der Theaterbühne haben. Vor diesem Hintergrund perspektiviert der Begriff der „Attraktion“ sowohl die Exposition und Mise en scène von Apparaturen als auch eine Zäsur innerhalb der Aufmerksamkeitsökonomie.
Copyright Year:
2020
Contemporaray media history is usually told as a history of dematerialization: a diminishing of volume and hardware and a continuous replacement of the traditional media apparatus by ever smaller and ever thinner gadgets. If dematerialization is a prominent feature of media culture today, the respective developments have their counterpart in a re-evaluation of the apparatic in film and art museums or installations.
Stefanie Diekmann ist Professorin für Medienkulturwissenschaft an der Stiftung Universität Hildesheim.
Volker Wortmann ist Senior Lecturer am Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Stiftung Universität Hildesheim.