Globales Gemeinwohl

Sozialwissenschaftliche und sozialethische Analysen

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„Gemeinwohl“ (Common Good) galt über lange Zeit als eine Schlüsselkategorie christlicher Sozialethik. Diese Selbstverständlichkeit ist einem selbstkritischen Sozialkatholizismus sowohl in der Theorie als auch im politisch-ethischen Praxisbezug abhandengekommen. Ist der Appell an die Gemeinwohlverpflichtung mehr als ein diffuses und hilfloses Postulat? Lässt sich, zumal unter den Bedingungen globaler Verflechtungen und Abhängigkeiten, mit dieser Kategorie sozial-ethische Relevanz erzeugen? Wie verhält sich die Vorstellung einer sozialen Ganzheit zu der Pluralität von Vorstellungen des guten Lebens und zu der Vielheit von Interessen? Was legitimiert und welche Akteure tragen eine soziale Ordnung? Wie verhält sich eine Theorie des Gemeinwohls zu Theorien öffentlicher Güter (Commons) – angesichts internationaler Herausforderungen wie Migration, Klimapolitik, Welthandel oder Finanzmarktregulierung? Die Beiträge des Bandes gehen zurück auf die Jahrestagung 2019 der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik“, die der Frage nach dem „globalen Gemeinwohl“ gewidmet war.
The common good, a key category of classical Christian Social Ethics, seems to have lost its plausibility in the context of critical social catholicism both on the theoretical and the practical level.

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Von Nutzen und Nachteil des Gemeinwohls als Leitbegriff
Semantische und pragmatische Differenzierungsversuche
Pages: 23–41
„… wie wenn wir Indianer wären“
Universalismus und Option für die Armen in der Tradition der Schule von Salamanca
Pages: 43–59
Gemeinwohlbegriff zwischen neuscholastischem Naturrecht und politischem Liberalismus
Notizen zum systematischen Gehalt der Gemeinwohldebatte im Katholizismus
Pages: 61–75
Wie ist globale Gerechtigkeit zu konzipieren?
Katholisches Gemeinwohldenken und David Millers Gerechtigkeitstheorie
Pages: 77–97
Kosmopolitismus ohne Illusion
Anfragen an den Gemeinwohlbegriff mit Seyla Benhabib
Pages: 99–114
Polyzentrik und Dialog
Ansatzpunkte für eine politische Architektur des globalen Gemeinwohls in der Enzyklika Laudato si’ (2015)
Pages: 115–138
Wem ist wohl beim Gemeinwohl?
Pragmatische Erkundungen eines politischen Konzepts
Pages: 139–162
Wessen Wohl? Welche Gemeinschaft?
Für eine postanthropozentrische Ausweitung des Gemeinwohlverständnisses
Pages: 163–174
Gemeinwohl und öffentliche Güter
Eine Skizze in soziologischer Hinsicht
Pages: 175–183
Zwischen experimenteller Praxis und (konkreter) Utopie
Weltgemeinwohl und Global Governance
Pages: 209–225
Planetary Stewardship oder Playing God
Klima als globales Gemeingut – Climate Engineering als Gemeinwohlpflicht?
Pages: 273–292
Gemeinwohl politisch denken
Impulse aus der Philosophie Hannah Arendts am Beispiel globaler Klimapolitik
Pages: 293–311
Marianne Heimbach-Steins ist Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Matthias Möhring-Hesse ist Professor für Theologische Ethik/Sozialethik an der Universität Tübingen.
Sebastian Kistler ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Augsburg.
Walter Lesch ist Professor für Sozialethik und Moralphilosophie der Université catholique de Louvain in Louvain-la-Neuve, Belgien.
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