Im Herbst 1975, auf dem Höhepunkt der Krise an der NATO-Südflanke, schufen die USA, Großbritannien, Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland ein neuartiges Konsultationsinstrument zur Koordination ihrer Außenpolitik.
Die Studie untersucht, wie die vier westlichen Führungsmächte diese Vierergespräche auf thematischer wie struktureller Ebene soweit ausbauten, dass diese bis Anfang der 1980er Jahre Züge eines westlichen Direktoriums herausbildeten. Sie zeigt, welche Interessen und Strategien die Vier dabei verfolgten und welche Ergebnisse die Abstimmung zeitigte. Dabei wird verdeutlicht, wie die Vier die Institutionalisierung ihrer Vierergespräche gegen den zeitweise erbitterten Widerstand der nicht beteiligten Bündnispartner vorantrieben. Dies betraf allen voran die italienischen Verbündeten, die ihre Marginalisierung innerhalb des westlichen Bündnisses befürchteten.
Copyright Year:
2020
In the autumn of 1975, the US, the UK, France and West Germany created a new forum for consultation and coordination on important foreign policy issues. The study shows how these Quadripartite or Quad Talks developed until the beginning of the 1980s into what was seen as a quasi-directorate of the Western alliance and how this development provoked outrage among the non-participant NATO members.
Nicholas Lang hat Geschichte, Romanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft in Münster und Paris studiert, anschließend wurde er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster promoviert.