Jahrbuch für Europäische Ethnologie

Griechenland. Fragile Ordnungen und die Politik der Kultur

Series: 

Griechenlands jüngste Vergangenheit ist von tiefgreifenden Veränderungen in der Wirtschaft, der Gesellschaft und der politischen Kultur gekennzeichnet. Finanzkrise, Staatsverschuldung, hohe Arbeitslosigkeit und die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen unter denen ein Großteil der griechischen Bevölkerung seit mehr als einem Jahrzehnt lebt, nicht zuletzt die drastischen Probleme der Fluchtmigration drängen die einst dominante Wahrnehmung in Bildern von mediterranen „Küsten des Lichts“, der Folklore und des antiken Griechenlands und seiner Architektur zurück. Die Beiträge des Länderschwerpunktes zeigen einen Ausschnitt der aktuellen vielfältigen ethnologisch ethnografischen Forschung Griechenlands. Sie verdeutlichen die engen Verknüpfungen von gesellschaftspolitischer Situation, Forschungsfeldern, Frage- und Problemstellungen. Sie handeln von Grenzregimen und Zugehörigkeitssetzungen, Strategien von Solidarität, und nehmen die globalisierte Creative Economy, Dynamiken religiösen Wandels sowie Politiken des kulturellen Erbes in den Blick. Die am Beispiel Griechenlands erkennbare Fragilität gesellschaftlicher und sozialer Ordnungen und die damit verbundenen Krisenerscheinungen bzw. -wahrnehmungen werden unter dem Spezialthema „Fragile Ordnungen und die Politik der Kultur“ breiter diskutiert. Die Beiträge sind Ergebnisse einer gemeinsamen interdisziplinären Tagungssektion von Europäischer Ethnologie und Soziologie. Sie fokussieren Transformationsprozesse von Zeitkonzepten, der Lebensgestaltung über alltagspraktische Ordnungsstrategien, von Realitätsbewertungen mit dem Infragestellen des lebensweltlichen Commonsense und die Folgen.
Greece‘s recent past has been marked by profound changes in the economic, social and political landscape. The financial crisis and its consequences overshadow the once dominant perception of the Mediterranean as „coasts of light“, its tradition in folklore and of ancient Greece and its architecture.

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Editorial
Pages: 1–4
Bridging the Fluid.
Material and Living Culture in the Museum of Modern Greek Culture
Pages: 5–28
Religious Folklore in Greece.
Between Tradition and Modernity
Pages: 29–55
Multimodality in Ethnographic Research and Representation.
Conducting Anthropology of Cinema in Greece
Pages: 57–74
Die Insel als Grenz- und Möglichkeitsraum.
Kreta in der politischen Imagination des Mediterranen
Pages: 75–89
Migration, Minorities, and Refugeehood in Cyprus.
A View of the Citizenship Regime through the Lens of Displacement
Pages: 91–120
Eine geteilte Hauptstadt in Europa
Kulturanthropologische Perspektiven auf den Zypernkonflikt
Pages: 121–141
(Außer)ordentliche Verzeitlichungen.
Heroisches Harren, Retrofuturismus und Vorwärts-Scheitern in der griechischen Wirtschaftskrise
Pages: 143–181
Umkämpfte Neuordnung.
Europas neues-altes Grenzregime fünf Jahre später
Pages: 183–208
Perspektive weltwärts:
Auswärtige Kulturpolitik und das Paradox des Post-Nationalen
By: Jens Adam
Pages: 209–231
Die Politik fragiler Wissensordnungen.
Donald Trump und das Problem der Realität
Pages: 233–247
Ordnung – Fragilität – Politik
Kulturwissenschaftliche Überlegungen
Pages: 249–263
Heidrun Alzheimer ist Professorin an der Universität Bamberg.
Sabine Doering-Manteuffel ist Präsidentin der Universität Augsburg.
Daniel Drascek ist Professor an der Universität Regensburg.
Angela Treiber ist Professorin an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
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