Immanuel Kants Bewunderung des „bestirnten Himmels“ über ihm und des „moralischen Gesetzes“ in ihm ist heute zum philosophischen Topos geworden.
Während das „moralische Gesetz“ Gegenstand der praktischen Philosophie ist, verweist Kant für die Hauptaufgabe der theoretischen Philosophie – nämlich die Beantwortung der Frage „Was kann ich wissen?“– auf einen Gegenstand der Astronomie: Wir deuten auf einen leuchtenden Punkt am Himmel und die Wissenschaft sagt uns dazu, dass es sich dabei um einen Körper der und der Größe, Masse, Entfernung, Geschwindigkeit und Temperatur handelt, der aus diesen und jenen chemischen Elementen besteht.
Wie können wir
das wissen? Band III nimmt diese Frage in Angriff – und zwar in Verallgemeinerung auf die „harten“ Naturwissenschaften Physik, Chemie und Kosmologie. Dabei werden spezifische Fragen in den Blick genommen, die seit jeher in der interessierten Öffentlichkeit und auch unter Physikern selbst im weitesten Sinne als „philosophisch“ gelten: „Was ist Gleichzeitigkeit an verschiedenen Orten?“, „Welche Deutung der Quantenmechanik ist die korrekte und was folgt daraus für unser Weltbild?“, „Was folgt für unsere Welt aus der Entropiezunahme gemäß dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik?“ – und nicht zuletzt: „Existierte das Universum von Ewigkeit her oder hat es einen Anfang (und ein Ende)?“
Copyright Year:
2022
Immanuel Kant’s admiration of the “starry sky” above him and the “moral law” in it has become a philosophical topos today. While the “moral law” is the subject of practical philosophy, Kant refers to an object of astronomy for the main task of theoretical philosophy - namely, to answer the question “What can I know? “. Volume III tackles this question - generalizing to the “hard” sciences of physics, chemistry, and cosmology. It focuses on specific questions that have always been considered “philosophical” in the broadest sense by the interested public and even among physicists themselves: “What is simultaneity at different places?”, “Which interpretation of quantum mechanics is the correct one and what follows from it for our view of the world?” – and, last but not least, “Did the universe exist from eternity or does it have a beginning (and an end)?”.