Das staunende Kind

Kulturelle Imaginationen von Kindheit

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Haben Kinder eine besondere Affinität zum Staunen? Das könnte man meinen, wenn man an die zahlreichen Ratgeber, Kinderbücher und pädagogischen Schriften denkt, die die unverstellte Neugier des Kindes fördern und seinen offenen Blick in die Welt beschreiben wollen, der Prozesse des Lernens und der Wissensaneignung anzustoßen, aber auch konventionelle Wahrnehmungen zu erschüttern vermag. Das ›staunende Kind‹ ist jedoch keine anthropologische Konstante, sondern eine Figur, die aus sich überkreuzenden philosophischen, pädagogischen und literarischen Diskursen seit dem 17. Jahrhundert hervorgeht. Dieser interdisziplinäre Band widmet sich der historischen Konstruktion dieser Figur, den Annahmen und Konzepten, die ihr zugrunde liegen, und den kulturellen Wertungen, Machtstrukturen und ökonomischen Implikationen, die sich mit ihr verbinden.
Wonder has been popularly looked upon as an experience especially prominent in children because both wonder and childhood are viewed to encapsulate moments of ‹seeing for the first time› and the beginning of a process of acquiring knowledge. The concept of the ‹wondering child›, however, is not an anthropological given, but a figure emerging from the conver¬gence of literary, epistemological and educational discourses since the 18th century.

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