Roxanne Narz nimmt in „Kultur im Widerstreit“ das frühe Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in den Blick und entwirft erstmals ein mediengeschichtliches Panorama dieses großen bundesdeutschen Medienakteurs. Am Beispiel von fünf markanten Diskursen – der NS-Vergangenheit, den lebensweltlichen Umbrüchen der Nachkriegszeit, der modernen Literatur, Kunst und Musik, „1968“ und den Geschlechterdebatten – zeichnet sie die großen Linien der Feuilletonberichterstattung und die redaktionellen Umbrüche hinter den Kulissen des Leitmediums nach. Anhand bislang unberücksichtigter Quellen verbindet sie Programm-, Institutions- und Zeitgeschichte zu einer Gesamtschau auf die ersten fünfundzwanzig Jahre Zeitungsgeschichte. Es zeigt sich, dass das Feuilleton der F.A.Z. die Transformation der jungen Bundesrepublik nicht nur beobachtete, kommentierte und mitprägte, sondern auch selbst von ihr erfasst wurde.
Copyright Year:
2023
For the first time, the dissertation sketches the media history of one of the major German media players: the cultural section of the Frankfurter Allgemeine Zeitung. Based on the example of five distinctive social and cultural discourses, the study traces the central lines of newspaper reporting and editorial changes behind the scenes of a leading newspaper.
Roxanne Narz studierte Geschichte und Europäische Ethnologie an der Universität Würzburg. Im Anschluss war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neueste Geschichte beschäftigt. Seit Oktober 2021 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Geschichte Für Alle e.V. in Nürnberg.