Um zu vermeiden, soziale Integration nach Maßgabe eurozentrisch-assimilativer Narrative aufzufassen, ist die Konstitution sozialer Ordnung als eine performative Praxis leiblicher Verkörperung zu begreifen. Dann nämlich hat man das Fremde zwischen uns anzuerkennen und zwar als die je individuelle Realität des Leiblichen. Die Anerkennung der fremden und insofern unverfügbaren Realität leiblichen Seins muss einer exklusionskritischen Politik sozialer Integration als ethische Richtschnur dienen. Dementsprechend erweitert die Performative Sozialphilosophie klassische diskurstheoretische Auffassungen des Performativen um eine leib-phänomenologische Dimension. Ferner ergänzt sie die zeitgenössischen post-anthropologischen Konzeptionen des Sozialen um eine anthropologische Kritik. Schließlich gilt es die performative Verkörperung sozialer Ordnung vor dem Hintergrund der spezifischen Natur humaner Leiblichkeit zu verstehen.
Copyright Year:
2022
The aim of the book is to show how the constitution of social order can be understood as a performative practice of embodiment. In this respect, the alienness between us is to be acknowledged as the individual reality of the body. The recognition of bodily existence can serve as an ethical guideline for an exclusion-critical politics of social integration.
Katrin Felgenhauer studierte Philosophie und Soziologie an den Universitäten Leipzig, Sevilla und Halle (Saale). Sie promovierte an der Stiftungsuniversität Hildesheim zu einer Performativen Sozialphilosophie. Seit 2012 ist sie im Expedition Philosophie e.V. engagiert. Der Verein versammelt Akteur:innen der Performativen Philosophie und bringt philosophische Themen auf die Bühne sowie ins öffentliche Gespräch.