Aufklärung ist mehr als Vernunftgebrauch und Schriftkultur! So die Ausgangsthese des Bandes, der den Beitrag von Bildmedien zur programmatischen Formierung und publikumswirksamen Verbreitung von Aufklärung untersucht. Denn wie sich die Ideen und Praktiken der Aufklärung in der weithin von bildgetragener Kommunikation geprägten Gesellschaft des 18. Jahrhunderts durchsetzen konnten, lässt sich nur verstehen, wenn man den Einsatz von Bildmedien berücksichtigt. Das können Buchillustrationen oder Flugschriften sein, Tafelbilder und Skulpturen, Diagramme, Karten oder Karikaturen, mit Formaten von Miniaturen bis zu ganzen Raumausstattungen. In der lange Zeit textfixierten Aufklärungsforschung eröffnen sich so neue Perspektiven: Wie verändert sich unser Bild von der Aufklärung, wenn wir verstärkt ihre Bilder untersuchen?
Copyright Year:
2024
Enlightenment is more than the use of reason and the culture of writing! The 18th-century society was largely shaped by image-based communication. How the ideas and practices of the Enlightenment emerged in this society can only be understood by considering the use of visual media. Thus, the volume examines the contribution of visual media to the formation and dissemination of the Enlightenment.
Élisabeth Décultot ist Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Halle und leitet dort seit 2020 das Interdisziplinäre Zentrum für die Erforschung der europäischen Aufklärung (IZEA). Ihr wurde 2015 eine Humboldt-Professur verliehen. Daniel Fulda ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Halle-Wittenberg und war dort 2007–2020 Leiter des IZEA. Er hatte Gastprofessuren in Paris, Notre Dame (USA) und Lyon inne.