Religionsunterricht ist politisch und sollte politisch sein. Er ist in politische Herrschaftsverhältnisse verstrickt und bewirkt auch ungewollt politische Konsequenzen. Wird dies bewusst reflektiert, kann Religionsunterricht so gestaltet werden, dass er zu demokratischer Bildung beiträgt. Dies gelingt besonders dann, wenn er religiöse Bildung fördert und religionsbezogene Positionierungen eröffnet. Diese Grundthesen werden in der Auseinandersetzung mit der religionspädagogischen Fachgeschichte und anderen Wissenschaftsdisziplinen wie der Politikdidaktik entfaltet und diskutiert. Ihre Zielperspektive ist die konkrete Unterrichtspraxis: Wie können religiöse Themen politisch reflektiert behandelt werden? Wie sollte im Unterricht auf populistische Kommentare reagiert werden? Und welche Rolle spielen soziale Bewegungen, Projekte und Aktionen in einem Religionsunterricht, dessen politische Dimension bewusst reflektiert und gestaltet wird?
Copyright Year:
2022
Religious education is and should be political. It is entangled in power relations and causes political implications. If teachers reflect this, religious education can contribute to democracy. The study develops and discusses these theses by the examination of the history of religious education and other scientific disciplines. For this purpose, concrete case studies concerning teaching practice are discussed.
Jan-Hendrik Herbst arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Katholische Theologie der Technischen Universität Dortmund. Er ist ausgebildeter Lehrer für Mathematik und katholische Religionslehre.