Die vorliegende Analyse trägt mit der historischen und systematischen Doppelperspektive auf Kant als Lehrer der Aufklärung zur Differenzierung und Fundierung des Forschungsfelds ‚Kant und die Pädagogik‘ sowie der damit verbundenen Frage nach einer ‚Kantischen Pädagogik‘ bei. Die Vergegenwärtigung der Aufklärung als pädagogisches Projekt und die Untersuchung von Kant als ihr Lehrer kann erklären, warum einerseits umstritten ist, ob und inwiefern er als Pädagoge zu gelten hat, und warum andererseits dennoch sein Wirken und seine Philosophie seither auch für pädagogische Fragestellungen heran gezogen werden. Der historisch-biographische Fokus auf Kants Unterrichtspraxis im Königsberg des 18. Jahrhunderts komplementiert weitgefasste ideen- und entwicklungsgeschichtliche Analysen, die die Wurzeln von Kants Bildungsdenken mit anderen Leitfiguren des 18. Jahrhunderts wie Rousseau und Basedow vergleichen. Derweil ergänzt der systematische Fokus auf die Exegese des Bildungs- und Erziehungsbegriffs in seinen Schriften die Forschungsbeiträge, die sich an Termini und Systematik der in ihrer Authentizität umstrittenen Rink-Schrift orientieren.
Copyright Year:
2022
This monograph aims to consolidate the field of research on 'Kant and Pedagogy‘ and gives orientation for questions about Kant’s account of education. The detailed analysis of both, his instruction as a teacher at the 18th century university and his philosophical works, shows the connection between enlightenment and education that may explain the pedagogical dimension of his philosophy.
Sandra Eleonore Johst studierte Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Philosophie und Literatur an der FernUniversität Hagen und anschließend Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Es folgte die Promotion an der Hochschule für Philosophie in München. Das vorliegende Forschungsprojekt bildet den erfolgreichen Abschluss der Dissertation.